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Köln, den 18.04.06
Pressemitteilung
Teilabriss des Barmer Viertels beginnt
Kompromiss: Erhalt der Barmer Blocks
Am Mittwoch wird der Erbbauverein
beginnen, das Haus Barmer Str.26 abbrechen zu lassen. Dieses Wohngebäude
aus den 60er Jahren, welches nicht besetzt war, steht dem Neubau des Messe-Eingangs
Süd im Wege. Obwohl hier wertvoller Wohnraum vernichtet wird, kann die
Initiative Barmer Viertel diese Maßnahme nachvollziehen, macht sie doch
den Weg frei für die Erhaltung des benachbarten historischen Barmer Blocks,
der seit nunmehr 6 Wochen besetzt ist.
Wir sehen hierin einen ersten Schritt zur Verwirklichung des Kompromisses, den
die Initiative seit vielen Wochen öffentlich in Politik und Presse vertreten
hat. Die Politik hat damit die Chance, zu ihrem ursprünglichen Bebauungsplanentwurf
zurückzufinden, in dem der Erhalt des historischen Barmer Blocks vorgesehen
war. Es wird damit eine Lösung des Konfliktes möglich, bei der für
alle Seiten die Vorteile die Nachteile überwiegen (sog. "win-win-Lösung"):
· Die Messe kann
ihren Südeingang bauen, der für ihre Entwicklung wichtig ist.
· Die Bahn kann, wenn sie denn will, ihren neuen ICE-Terminal verwirklichen
· Es bleibt Raum für den Bau eines Kongresszentrums
· Der historische Barmer Block mit 260 preiswerten Wohnungen in Innenstadtlage
bleibt erhalten
· das neue Viertel gewinnt ein ansprechendes Entree, welches neue Investoren
anlockt
· Wohnen und Arbeiten werden in Köln wieder einmal beispielhaft
verbunden.
· Die Besetzung kann aufgehoben und die Besetzer können, soweit
sie es wünschen, in die Bebauung integriert werden.
· Rot-Grün erhält einen Start, der den hohen sozialen und moralischen
Ansprüchen dieser neuen Verbindung angemessen ist.
· Köln hat sich einmal mehr für den Frieden und den sozialen
Ausgleich entschieden.
Wir finden eine solche Lösung ächt kölsch un ächt joot!
Wir wissen, dass für einen solchen Schritt Mut und Entscheidungskraft erforderlich sind, und dass zu seiner Verwirklichung so mancher politische Entscheidungsträger im wahrsten Sinn des Wortes "über seinen Schatten springen" muss, weil er politische Entscheidungen aufgeben muss, die schon festgezurrt scheinen. Auf der anderen Seite haben unsere Politiker die Chance, mit einer solchen Entscheidung wieder einmal die Weltoffenheit und Wandlungsfähigkeit der Kölner Lokalpolitik unter Beweis zu stellen, denn Politikfähigkeit heißt zuförderst Bereitschaft und Fähigkeit zum Kompromiss. Den jungen Leuten im Barmer Viertel und den Mitgliedern der Jugendorganisationen der Parteien würde so auf eindrucksvolle Weise demonstriert, dass Engagement sich lohnt. Damit hätten unsere Politiker auch ein klares Signal gegen die angeblich unaufhaltsam wachsende Politikverdrossenheit und Wahlmüdigkeit gesetzt.
Die
Initiative erklärt ihre Bereitschaft, an einer endgültigen Lösung
im gegenseitigen Interesse mitzuarbeiten und die noch bestehenden Fragen rasch
zu klären.