Barmer
Viertel - Kein
Abriss für Parkplätze
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Räumung
Der ZDF Länderspiegel-Beitrag vom 22.04.2006+++
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"Die Hausbesetzer" impressum
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+++ Ratssitzung
4.4. - Die Reden (mehr
Hilfe, Vandalismus. Die Initiative Barmer Viertel fordert den Rücktritt von OB Fritz Schramma. (mehr) Broschüre der IBV Köln erbärmlich - Der Abriss des Barmer Viertels Hintergrund-Eindrücke-Fotos-Flyer-Chronik-Ausblick (Bezug und Infos) Kostenloser Download - PDF 4,5 MB Film von Martin Schulte »Barmer Viertel - Die Geschichte vom teuersten Parkplatz Deutschlands« Bezug: DVD, 2006, 50 min., 9,99 EUR (mehr) Filmclip in NRhZ und Homepage Martin Schulte Auslese aus den Presseberichten Millionengrab Barmer Viertel 10 Seiten in Broschüre "30 Jahre SSM" (Kostenloser Download 7MB) Bezug Broschüre: 2009, DIN A4, 72 S. viele Fotos, 5 EUR (mehr unter www.ssm-koeln.org, Menü "Über uns)) Spendenaufruf für Initiative Barmer Viertel Zur Unterstützung unserer Aktivitäten und Homepagekosten bitten wir um Spenden an Institut für Neue Arbeit, Postbank Köln , Ktonr. 36 56 94 502, BLZ 370 100 50 Stichwort: Barmer Viertel, Spendenquittung wird zugesandt Vielen Dank
nrhz
26.01.2011 Download als IBV-Flugblatt (PDF 256 KB) ----------------------------------------------------- ksta
17.01.2011 ----------------------------------------------------- ibv
13.05.2009 -------------------------------------------- ... hier fehlen noch Meldungen -------------------------------------------- 30.11.2007 28.11.2007 Wir haben als Bürger wegen dieser himmelschreienden Ungerechtigkeit den Fall Rüdiger vor den Beschwerdeaus-schuss des Rates gebracht, und der Ausschuss war der Mei-nung, den Eheleuten sei Unrecht geschehen. Im Ausschuss wurde in öffentlicher Sitzung beschlossen, Frau Rüdiger solle 1. bei der Suche
nach einer neuen Wohnung Unterstützung erhalten und die Umzugskosten
erstattet bekommen Als der Beschluss
uns als den Beschwerdeführern zugestellt wurde, waren darin allerdings
nur die Hilfe bei der Suche einer Wohnung und die Unterstützung
bei der Gründung einer neuen wirtschaftlichen Existenz erwähnt.
Die Entschädigung für das zerstörte Lokal fehlt genauso
wie die Umzugskosten. (mehr)
(PDF-Flyer
177 KB) Unterschriftenlisten
gibt es hier. Peter Kleinert: Die Ermittlungen gegen Oberbürgermeister Schramma wegen des Verdachts der Untreue im Zusammenhang mit dem Bau der neuen Messehallen sind eingestellt worden. Der Kölner Stadt-Anzeiger hat diese Entscheidung durch Sprecher von vier Fraktionen im Stadtrat kommentieren lassen, aber durch DIE LINKE nicht. Also tun wir das jetzt. Ist das bei der Kölner DuMont-Presse eigentlich üblich? Passiert Ihnen so etwas öfter? Claus Ludwig:
Das passiert nicht immer, aber oft. Gerade wenn wir als Einzige oppositionelle
Ideen vertreten, tauchen wir nicht in den DuMont-Zeitungen auf. Ich
möchte allerdings nicht die Ungerechtigkeit der Welt beklagen,
sondern darauf hinweisen, dass die Linke und die sozialen Bewegungen
in dieser Stadt offensiver und frecher werden müssen, um Situationen
zu erzwingen, in denen wir nicht ignoriert werden können.
(mehr) 10.08.2006 Besetzung, Räumung und Abbruch des Barmer Blocks haben ein Medienecho erzeugt, das weit über Köln hinausging und geht und an zwei andere Ereignisse anknüpfte, die ebenfalls im Bereich der Messe liegen: der Skandal um den Bau der neuen Messehallen und der Skandal um den Verkauf der alten Messehallen. Alle drei haben die Öffentlichkeit bewegt. Während bei den ersten beiden aber der Oberbürgermeister und seine Verwaltung im Mittelpunkt standen, waren es hier DIE GRÜNEN, oder besser die Auseinandersetzung der Besetzer mit DEN GRÜNEN und die Auseinandersetzung innerhalb DER GRÜNEN. Der Verfasser,
der seit vielen Jahren in Initiativen arbeitet und den Aufbau DER
GRÜNEN von Anfang an begleitet hat, will versuchen, die Rolle
und die Funktion der GRÜNEN Partei auf dem Hintergrund der Geschehnisse
zu betrachten. Dabei soll versucht werden, das Verhältnis DER
GRÜNEN zu den Initiativen zu beleuchten und Vorschläge zu
machen, die DEN GRÜNEN auf der einen Seite als parlamentarische
Vertretung, den Initiativen auf der anderen Seite als parlamentarisch
Vertretene erlauben, ihre Zusammenarbeit zu verbessern. (mehr) |
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Heinrich Pachl Liebe Freundinnen und Freunde des aufklärenden Kunsthandwerks und Theaters als moralischer Anstalt, die allseits sehr gelobte Klüngelklamotte KÖLN IST KASSE! zieht aus gegebenem Anlass an den Ort des Skandals, nach Deutz, dort, wo sich die Kräne der Investoren drehen und die Schulden der Kölner Bürgerinnen und Bürger in die Erde versenkt werden - ins letzte Haus des sonst abgerissenen Barmer Viertels, in die Gaststätte "ZUR POST". TERMINE: 20.- 22. November und 13. - 15. Dezember 2006, jeweils 20.00 Uhr ORT: Gaststätte "ZUR POST" Deutz-Mülheimer Str. 33 (KVB Haltestelle Kölnarena/Bf Deutz oder Linie 3+4 Haltestelle MESSE - OST) K A R T E N - V O R B E S T E L L U N G (sehr empfohlen, da begrenzte Zuschauerzahl) Theater im Bauturm, Tel. 0221 - 524242 |
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14.12.06
HALTET DEN DIEB!
Rainer Kippe, Initiative Barmer Viertel / Heute,
am 14.12.2006, beschäftigt sich der Rat mit der Vergabe des Baus der
Messehallen an den Eschfonds. Das Kölner Bürgerbündnis fordert
gemeinsam mit der Fraktion DER LINKEN.KÖLN eine Überprüfung
durch einen unabhängigen Gutachter, nachdem andere bereits die Einschaltung
des Rechnungsprüfungsamtes der Stadt Köln beschlossen hatten.
Drei Jahre zu spät. Die dem Geschäft zugrunde liegenden Beschlüsse
des Rates liegen nunmehr drei Jahre zurück. Mit Ausnahme der PDS hatte
damals an der Vergabe niemand etwas auszusetzen, und die Vorlagen der Verwaltung
fanden eine breite Mehrheit im Rat. Auch die Vertreter der Parteien im Aufsichtsrat
der Messe haben alle zugestimmt.
Wenn das Kind im Brunnen liegt... Die gewünschten Gutachten werden
keinen Euro zurückholen, denn Oppenheim-Esch &Co werden die ihnen
leichtfertig zugestandenen Gewinne bis zum letzten Cent aus den Taschen der
Bürger und Steuerzahler herausholen. In Wirklichkeit sollen die Gutachten
nur davon ablenken, dass unsere gewählten Vertreter ihre Arbeit nicht
gemacht haben.
Die vornehmste Aufgabe des Rates ist die Kontrolle der Verwaltung. Nach
der Parole "Haltet den Dieb" soll nun dem Chef der Verwaltung, OB
Schramma und seinem Kämmerer Soénius die ganze Verantwortung zugeschoben
werden. Beschlossen wurden diese Geschäfte aber nicht von OB Schramma
und auch nicht vom Kämmerer Soénius, sondern von den gewählten
Ratsmitgliedern. Sie hätten sich kundig machen müssen, bevor sie
zustimmen. Dazu sind sie laut Gemeindeordnung verpflichtet.
Vergnügungsreisen und Steuergeschenke.
Der Skandal um die Reisen der Ratsmitglieder in den Aufsichtsräten der
städtischen Gesellschaften und die vom Rat rechtswidrig beschlossene
Rückvergütung ihrer dafür gezahlten Steuern hat gezeigt, dass
die meisten nicht im Rat sitzen, um dem Wahlvolk zu dienen, sondern um persönlicher
Vorteile willen oder um ihre persönliche Eitelkeit zu befriedigen.
Die Stunde der Rattenfänger...
DIE GRÜNEN trieben als Ratsopposition die Altparteien jahrelang mit schonungsloser
Kritik vor sich her. In den jüngsten Bündnissen mit CDU und SPD
haben sie sich als Mehrheitsbeschaffer verbiegen lassen. Vom jetzigen Zustand
des Kölner Rates profitiert nur eine Fraktion, und das sind die Rechtsradikalen.
...oder die Stunde der Wahrheit Jetzt hilft nur noch die rückhaltlose
Offenheit jedes einzelnen Ratsmitgliedes. Eschfonds, Messehallen, Abbruch
des Barmer Viertels, Steuergeschenke: alles muss auf den Tisch, jeder einzelne
muss sich seiner Verantwortung stellen, damit die Demokratie in Köln
noch eine Chance hat. (Flyer
PDF 120 KB)
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02.12.2006
So
kann es nicht weitergehen
AN
ALLE MITGLIEDER UND FREUNDE DER GRÜNEN PARTEI !
Rainer
Kippe, Initiative Barmer Viertel / Seit einigen Wochen ermittelt die
Staatsanwaltschaft Köln u.a. gegen Mitglieder der Kölner Ratsfraktion
der GRÜNEN. Diese haben auf der Ratssitzung im Juni gemeinsam mit SPD,
CDU und der FDP beschlossen, dass die städtischen Gesellschaften (wie
die Koelnmesse oder die Rheinenergie) denjenigen Ratsmitglieder, die als Mitglieder
des Aufsichtsrates an Besichtigungsreisen teilgenommen haben, ihre persönlichen
Steuern erstatten müssen. Diese Steuern fallen für denjenigen Teil
der Aufsichtsratsreisen an, welcher vom Finanzamt als privates Vergnügen
eingestuft worden ist, wie zum Beispiel Opernbesuche. Insgesamt ist von mehr
als 300.000 Euro die Rede. Im Einzelnen will die Staatsanwaltschaft nun prüfen,
welche Ratsmitglieder sich durch diesen Beschluss in welcher Höhe selbst
zu begünstigen versucht haben. Akten wurden beschlagnahmt, die Ermittlungen
dauern an. Der Rat wartet wie gelähmt auf das Ergebnis. Diese
Vorgänge sind nach den Erfahrungen der letzten Kölner Jahre nicht
so außergewöhnlich. Zu viele Verfahren sind an uns vorbeigezogen,
zu viele laufen noch. Zu oft wurden allmächtige Provinzfürsten über
Nacht zu reuigen Sündern und frommen Büßern, fielen Parteien
von den höchsten Höhen der Wählergunst ins schwarze Loch der
Opposition, mussten ihre politischen Beamten hart erkämpfte Posten räumen.
Neu ist daran nur, dass diesmal DIE GRÜNEN mit betroffen sind, die Partei,
die nie in Affären verwickelt war, die vielmehr angetreten war, um Transparenz
und Aufrichtigkeit in der Politik durchzusetzen. Wie
das Verfahren auch ausgehen wird, in der öffentlichen Wahrnehmung haben
DIE GRÜNEN ihre Unschuld schon jetzt verloren. Ihr Nimbus der Unbestechlichkeit
ist dahin, und davon werden sie sich in Köln nicht wieder erholen. Im
Gegenteil, bei den Altparteien ist ein Aufatmen zu spüren: endlich sind
DIE GRÜNEN im politischen Alltag angekommen, im Klüngel, den sie
früher nicht müde wurden, anzuprangern. .
Dabei ist bei DEN GRÜNEN
schon lange etwas faul. Spätestens seit den Beschlüssen für
den Abbruch des Barmer Blocks, die niemandem zu vermitteln waren, ist selbst
gutwilligen Beobachtern klar geworden, dass die Ratsfraktion sich von SPD
und CDU in undurchsichtige Geschäfte hat einbinden lassen. Dem Bau der
Messehallen durch den Esch-Fonds haben DIE GRÜNEN im Rat genauso zugestimmt
wie im Aufsichtsrat der Messe. Wenn die Stadt demnächst den Bankrott
erklären muss und der Sparkommissar im Rathaus das Ende einer selbständigen
Kommunalpolitik verkündet, werden DIE GRÜNEN mitverantwortlich sein.
Zur Aufklärung dieser Skandale geschieht von ihrer Seite nichts, im Gegenteil
fordern sie Aufklärung für das, was sie selbst mit beschlossen haben.
Erstaunlich nur, dass bei den Kölner GRÜNEN von diesem Zustand niemand
etwas zu merken scheint. Die Ratsfraktion schottet sich ab, die Parteispitze
schweigt und Mitglieder des inneren Zirkels warnen in bekannter Manier vor
"Vorverurteilungen". Kritik von Mitgliedern, auch wenn diese altgediente
Ratsmitglieder sind, wird nicht veröffentlicht, kritische Äußerungen
von außen werden überhaupt nicht kommentiert, Kritiker persönlich
diffamiert. Jetzt, wo sie selbst in der Kritik stehen, bieten die Grünen
den gleichen Anblick, den sie bei anderen Parteien stets gegeißelt haben.
SO KANN ES NICHT WEITERGEHEN! DIE GRÜNEN sind für unsere innerstädtische
Demokratie unverzichtbar!
Nur mit einer funktionierenden offenen und kritischen
grünen Partei können wir erreichen, dass die Initiative der Bürger
stark bleibt.
Nur so können wir verhindern, dass Köln in Klüngel und Vorteilsnahme
versinkt.
Nur rücksichtslose
Offenheit und vorbehaltlose Aufklärung können DIE GRÜNEN noch
vor dem Absturz retten.
Deshalb bitten wir Sie,
als Mitglieder und Freunde DER GRÜNEN, von Ihren demokratischen Rechten
Gebrauch zu machen. Schreiben Sie an den Parteivorstand und fordern Sie ihn
auf, eine außerordentliche Mitgliederversammlung einzuberufen, auf der
alle Funktionsträger zu allen Fragen Rede und Antwort stehen. (Flyer
PDF 143 KB)
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18.11.2006
Ermittler prüfen Reisen der Messe
Affäre um Touren von Aufsichtsräten weitet
sich aus - Stadtspitze war seit Monaten informiert
Die Messe informierte die Staatsanwaltschaft über eine Reise nach Valencia.
KStA / ANDREAS DAMM / Die Ermittlungen im Zusammenhang
mit Aufsichtsratsreisen städtischer Unternehmen weiten sich aus. Nach
Informationen des "Kölner Stadt-Anzeiger" wird die Staatsanwaltschaft
auch eine Reise des Messe-Aufsichtsrates prüfen, an der Oberbürgermeister
Fritz Schramma als Vorsitzender des Gremiums teilgenommen hat. Die dreitägige
Tour führte in die spanische Stadt Valencia, die gerade neue Messehallen
gebaut hatte. Eine Stadtrundfahrt und eine Besichtigung der Kathedrale gehörten
ebenfalls zum Programm. Wie die Staatsanwaltschaft am Freitag bestätigte,
hat die Messe von sich aus über die Reise im Jahr 2003 informiert; man
werde alle in Frage kommenden Unterlagen aushändigen.
Am Vortag hatte die Kriminalpolizei sechs städtische Gesellschaften,
darunter Rhein-Energie und die Kölner Verkehrs-Betriebe, durchsucht und
Akten sichergestellt. Weil die von den Unternehmen finanzieren Fahrten zum
Teil privaten Charakter gehabt haben sollen, stehen Aufsichtsratsmitglieder
und Vorstände im Verdacht, Firmengelder veruntreut zu haben. Noch hat
die Staatsanwaltschaft die Namen der Beschuldigten nicht genannt; zunächst
müssten die Teilnehmerlisten ausgewertet werden. Einer Schätzung
im Rathaus zufolge könnte gegen etwa 50 Kommunalpolitiker und ebenso
viele Arbeitnehmervertreter und Manager städtischer Gesellschaften ein
Verfahren eingeleitet werden.
Auf Grund eines
Urteils des Bundesfinanzhofes aus dem Jahr 2005 muss der private Anteil von
Aufsichtsratsreisen von den einzelnen Mitgliedern versteuert werden. Der Rat
hat im Juni 2006 beschlossen, dass die Unternehmen den Aufsichtsräten
die Steuernachzahlungen erstatten sollen - allein für Rhein-Energie,
KVB und Hafengesellschaft eine Summe von nahezu 300 000 Euro. "Diese
Ratsentscheidung war instinktlos und selbstherrlich", findet Jörg
Detjen von der Fraktion "Die Linke.Köln", die dagegen gestimmt
hatte.
Offenbar hält nicht nur die Staatsanwaltschaft dieses Vorgehen für
rechtswidrig. Nach einer juristischen Prüfung fand es die Messe-Führung
problematisch, die Steuern für ihre Aufsichtsratsmitglieder zu begleichen.
Das wiederum veranlasste Kämmerer Peter-Michael Soénius in der
vorigen Woche, die Stadtwerke aufzufordern, den fragwürdigen Ratsbeschluss
nicht umzusetzen. Allerdings hatten die Unternehmen zu diesem Zeitpunkt die
Nachzahlungen ihrer Aufsichtsratsmitglieder an das Finanzamt bereits erstattet.
Womöglich hätte die Stadtspitze den Tochterunternehmen die Razzia
ersparen können. Im August 2006 hatte die Staatsanwaltschaft den Oberbürgermeister
über ihre Vorermittlungen schriftlich informiert und um "Unterlagen
zu der Beschlussvorlage" gebeten. Soénius übersandte daraufhin
zwar den Ratsbeschluss, nicht aber die Reise-Akten. Das sei Sache der einzelnen
Unternehmen. Die Ermittler wer- teten die Antwort aus dem Rathaus als mangelnde
Bereitschaft zur Zusammenarbeit - und beantragten einen Durchsuchungsbeschluss.
Soénius wies den Vorwurf zurück. Er habe der Anfrage nicht entnehmen
können, welche Informationen die Staatsanwaltschaft im Einzelnen verlangte.
Das habe sich auch in einem Telefonat mit dem zuständigen Staatsanwaltschaft
nicht klären lassen. Dazu ein Ermittler: "Die wussten, was wir gerne
gehabt hätten."
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15.11.2006
Hitzige
Debatte über Messe-Affäre
Kölner Bürger Bündnis scheitert mit
der Forderung nach einer Abwahl Schrammas
KStA
/ ANDREAS DAMM / Im Zusammenhang mit der Affäre um den Bau der Messehallen
durch den Oppenheim-Esch-Fonds hat sich der Rat mit einem möglichen Abwahlverfahren
des Oberbürgermeisters Fritz Schramma befasst. Nach längerer Debatte
lehnte eine breite Mehrheit den Antrag des Kölner Bürger Bündnisses
ab, Schrammas Amtsenthebung einzuleiten. Dabei fielen die Reaktionen auf die
Initiative durchaus unterschiedlich aus: "Sie spielen ohne Not mit dem
schärfsten Schwert, das der Rat gegen den Oberbürgermeister erheben
kann", warf CDU-Fraktionschef Winrich Granitzka dem Kölner Bürger
Bündnis vor. "Aufgeschoben ist nicht aufgehoben", kommentierte
hingegen Grünen-Fraktionsvize Jörg Frank den Antrag.
Schramma selber äußerte sich nicht in dieser Diskussion. Die Staatsanwaltschaft
ermittelt gegen ihn nach wie vor wegen des Verdachts der Untreue. Es geht
um die Frage, ob die Stadt und die Messe mit einem anderen Investor ein besseres
Geschäft hätten machen können. Ein weiterer Aspekt der Affäre:
Die EU-Kommission hat den Verzicht auf eine Ausschreibung als Verstoß
gegen das Vergaberecht gerügt. Sollte sich die Bundesrepublik nicht mit
Brüssel einigen können, drohen hohe Strafzahlungen.
Während der
30-jährigen Vertragslaufzeit wird der Esch-Fonds für die vier Messehallen
und das Kongresszentrum vermutlich mehr als 750 Millionen Euro Miete erhalten.
"Wir haben einen VW bekommen und zahlen einen Rolls Royce", sagte
Martin Müser vom Bürger Bündnis. Er forderte eine Amtsenthebung
Schrammas, weil dieser nicht zur Aufklärung der Affäre beitrage,
sondern Antworten schuldig bleibe. Granitzka warf Müser daraufhin vor,
das Bürger Bündnis wolle sich zulasten des Oberbürgermeisters
und der CDU profilieren.
Auch SPD-Fraktionschef Martin Börschel hielt das Drohen mit einem Abwahlverfahren
für unangebracht. Es sei selbstverständlich, dass sich der Oberbürgermeister
wie auch jeder Ratspolitiker seiner Verantwortung den Bürgerinnen und
Bürgern gegenüber stellen müssten. Aber wenn das Bürger
Bündnis zum jetzigen Zeitpunkt mit einem Amtsenthebungsverfahren drohe,
gehe es "leichtfertig mit einer solchen Waffe um". (mehr im Pressespiegel)
(Pressespiegel zur Dokumentation)
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14.11.2006
Messe-Gutachter soll befangen gewesen
sein
Wesentliche Fragen unbeantwortet
KStA / ANDREAS DAMM UND DETLEF SCHMALENBERG / Das von der Stadt bestellte
Gutachten zum Bau der Messehallen ist von einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
erstellt worden, die Kritiker für befangen halten. Wie internen Papieren
der Stadt zu entnehmen ist, die dem "Kölner Stadt-Anzeiger"
vorliegen, hat die Verwaltung mit der Vergabe des Prüfauftrages an ein
Kölner Unternehmen offenbar gegen einen Beschluss des Finanzausschusses
verstoßen.
Das Gutachten über die Kosten der neuen Messehallen ist von der Bezirksregierung
gefordert worden. Regierungspräsident Hans Peter Lindlar verlangte einen
Vergleich der vom Rat gewählten Finanzierung durch den Oppenheim-Esch-Fonds
mit einer Eigenfinanzierung durch die Stadt. Welche Wirtschaftsprüfer
für die Berechnungen in Betracht kommen sollten, hat der Finanzausschuss
des Rates auf Vorschlag der Verwaltung festgelegt: "Mit der Erstellung
des Vergleichs soll - auch im Hinblick auf die geforderte Testierung - ein
unabhängiges, bisher in die Angelegenheit nicht involviertes Wirtschaftsberatungsunternehmen
beauftragt werden", heißt es in einem dem "Kölner Stadt-Anzeiger"
vorliegenden Beschluss vom 28. März 2006.
Drei Unternehmen wurden um Preisangebote gebeten. Nach einer ersten Schätzung
sei mit Kosten von rund 40 000 Euro zu rechnen, teilte die Verwaltung mit.
Den Zuschlag bekam ein Unternehmen, das zu dem Zeitpunkt bereits seit längerem
in Diensten der Stadt stand - und ausgerechnet die Bilanzen des städtischen
Betriebs "Veranstaltungszentrum Köln" prüfte. Dieser Betrieb
nimmt in der Messe-Affäre eine zentrale Rolle ein, weil er die vier neuen
Messehallen vom Esch-Fonds mietet und damit unmittelbar an dem Geschäft
beteiligt ist. (mehr
im Pressespiegel)
(Pressespiegel zur Dokumentation)
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14.11.2006
Rede
von Stadtkämmerer Peter Michael Soénius
... Die Verwaltung hat den Finanzausschuss in der Sitzung am 03.04.2006 (DS-Nr.
0492/006) sowohl über den Anlass der Untersuchung als auch die vorstehenden
Parameter unterrichtet. Der Finanzausschuss hat einstimmig auf der Grundlage
des Vortrags der Verwaltung der Beauftragung eines externen Wirtschaftsprüfers
mit der Erstellung dieses Gutachtens zugestimmt. Im Zuge der Beratung ist
von keiner Seite, auch nicht von der anfragenden Fraktion, eine Ausweitung
des Untersuchungsumfangs gefordert worden. Die Bezirksregierung Köln
als Kommunalaufsicht hat mit Schreiben vom 08.11.2006, das den Fraktionen
vorliegt, festgestellt, dass das Gutachten belegt, dass die eigenfinanzierte
Variante zum entscheidungserheblichen Zeitpunkt gegenüber dem Investorenmodell
nachteilig gewesen wäre. Damit - so führt die Kommunalaufsicht weiter
aus - war die Entscheidung aus kommunalaufsichtlicher Sicht nicht zu beanstanden.
Die kommunalrechtliche Prüfung ist damit abgeschlossen. ... (Homepage
Stadt Köln) (PDF-Download
40 KB)
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14.11.2006
BARMER VIERTEL - Einsamster Wirt ist wieder
da
Express / Er ist wieder da, und das, obwohl alles
um ihn herum weg ist:Gunther Rüdiger (58), Wirt der Deutzer Kneipe Zur
Post, zapft wieder. Und es läuft, sagt der Wirt zufrieden.
Vor einigen Monaten
sah das anders aus: Da wehrte sich der Wirt mit Händen und Füßen,
wollte seine Gaststätte nicht verlassen. Im Barmer Viertel, schon längst
entmietet, sah er seine Wurzeln und Existenzgrundlage. 100.000
Euro hätte ich gebraucht, um mir anderswo etwas Neues aufbauen zu können,
rechnet Rüdiger heute noch vor. Der Knatsch mit der Stadt, der Abriss
der Nachbarhäuser zehrte am Nervenkostüm drei Monate Klinik
waren die Folge. Aber ich habe mich nicht unterkriegen lassen. Und ich
habe Recht behalten. Auch wenn das ganze Gelände platt gemacht wurde
das Geschäft läuft so, dass wir davon leben können.
Es sind vorwiegend Bauarbeiter der umliegenden Baustellen und der Messe, die
zum Essen kommen. Im letzten Monat hatten wir 100, 140 Essen am Tag,
berichtete Gunther Rüdiger. Der Kampf des einsamsten Wirtes hat noch
andere bewegt: Heinrich Pachl hat sich die Kneipe zur Aufführung seiner
realsatirischen Komödie Köln ist Kasse ausgesucht. Darin
geht`s auch um Geld, Macht und Machenschaften. (Pressespiegel
zu Dokumentationszwecken)
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3.11. - 22.11.2006
Abriss
Eine unbequeme Ausstellung
Bürgerhaus
StollwerK, Dreikönigenstraße 23, Köln-Südstadt /
Nicht in unserem Namen - Abriss eines Kölner Wohnviertels / Eine Ausstellung
zum Barmer Viertel
Nach der Zwangsumsiedlung von über 800 Mietern und dreimonatiger Besetzung
ist der Abriss der Häuser im " Barmer Viertel" vollzogen. Die
Ausstellung ist ein politisches Dokument in Fotografien, Bildern und Installationen
über das letzte halbe Jahr eines Widerstandes und macht deutlich, wie
eine Stadt gegen ihre Bürger handeln kann.Eine Veröffentlichung
und ein Diskussionsforum um das "Barmer Viertel" fanden bereits
Beachtung auf der diesjährigen photokina.
Alexandra Bersch, Hans Dieter Hey, Mox, MARxS, Hagan, Martin Schulte, Markus
Rechlin, Blind, Micha, Anneliese Fikentscher, Andreas Neumann, Raphael G.
Haugwitz (Plakatansicht)
Öffnungszeiten: 03.11. - 22.11.2006, 10.00 - 21.00 Uhr, Eröffnung:
03.11.06 - 19 Uhr
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25.10.2006
Grob fahrlässig
StadtRevue / Georg Wellmann/ ... Im Oktober 2003
hatte die Koelnmesse die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst &
Young mit einer "Marktabfrage" beauftragt, zu der auch "die
Konformität mit EU- und Kommunalrecht" gehörte. In einem internen
Schreiben der Wirtschaftsprüfer heißt es: "Eine öffentliche
Ausschreibung ist nach Angaben der Koelnmesse GmbH nicht erforderlich, jedoch
wird darauf hingewiesen, dass dieser Sachverhalt weder von der Koelnmesse
GmbH noch von Ernst & Young rechtlich abschließend geprüft
wurde, so dass keine Haftung für die Richtigkeit dieser Aussage übernommen
werden kann."
Ohne eine Ausschreibungspflicht geprüft zu haben, wurde der Milliarden-Deal
an den Oppenheim-Esch-Fonds vergeben. Ein grob fahrlässiges Vorgehen,
das die Stadt und somit den Steuerzahler noch teuer zu stehen kommen könnte.
Denn sollte das Messegeschäft rückabgewickelt werden, könnten
die Investoren des Oppenheim-Esch-Fonds die Stadt auf Schadensersatz für
entgangene Gewinne verklagen. Zu der Rückerstattung der Investitionskosten
in Höhe von 330 Millionen Euro kämen dann noch die immensen Mietzahlungen
über dreißig Jahre in Höhe von mehr als 750 Millionen Euro.
... ( mehr im Pressespiegel)
(Pressespiegel
zur Dokumentation)
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25.10.2006
Messe-Skandal
- Kämmerer lässt OB
abblitzen
Bild / Die Kluft zwischen OB Schramma und Kämmerer
Peter Michael Soenius, sie wird immer größer. Als es gestern im
Rat um den umstrittenen Auftrag zum Messe-Bau ging, sah sich Schramma erneut
im Recht. Gegen die EU. Sagen Sie doch mal", forderte er seinen Top-Beamten
um Unterstützung auf. Der ging zwar ans Mikro. Aber: "Ich sage gar
nichts." Er wolle die Bewertung der beauftragten Anwälte abwarten.
(Pressespiegel
zur Dokumentation)
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20.10.2006
"Man war noch nicht einmal bereit,
über Fakten zu reden!"
KSTA-Leserzuschrift
/ Prof. Klaus Feinen, Köln / ... Ich hatte vor eineinhalb Jahren
meine Parteispitze in Köln von meiner wirtschaftlichen und rechtlichen
Beurteilung des "Messegeschäftes" in Kenntnis gesetzt. Mein
Gesprächsangebot wurde von keinem der CDU-Politiker in Köln angenommen,
weil alle meinen, sie säßen "auf einem hohen Ross" und
hätten die Wahrheit gepachtet. Jetzt sind sie sämtlich "heruntergeholt"
worden. Dazu zählen natürlich auch der Kölner Regierungspräsident,
der offensichtlich meinte, seinem Berufskollegen Oberbürgermeister durch
eine Verneinung der unverändert geltenden Rückerwerbsverschaffungsgarantie
der Stadtsparkasse helfen zu müssen. Und dann die so klugen Innenminister
Dr. Wolf und Wirtschaftsministerin Thoben, denen ich mindestens je zehn Mails
über den tatsächlichen Sachverhalt habe zukommen lassen. Man war
noch nicht einmal bereit, über Fakten zu reden! Dass man auch noch versucht
hat, das Bundeswirtschaftsministerium in die falschen Bewertungen einzubeziehen,
ist der Höhepunkt. Jetzt sollte es Aufgabe der Medien sein, Druck auf
die jetzt nackt da stehenden Verantwortungsträger auszuüben, damit
der "Deal" unverzüglich rückabgewickelt wird. Übrigens
habe ich dem CDU-Vorsitzenden der Stadt Köln geschrieben, dass ich und
90 Prozent der CDU-Mitglieder sich verbitten, in eine Verteidigungsstrategie
des Klüngelgeschäftes KölnMesse einbezogen zu werden und kein
Verantwortungsträger aus Rat und Verwaltung das Recht hat, für ihre
Fehlleistungen die CDU in Anspruch zu nehmen, geschweige in deren Namen Erklärungen
abzugeben. (Pressespiegel
zur Dokumentation)
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20.10.2006
Wer
bezahlt den Schaden?
ksta-leserzuschrift
/ Ulrich Klinger, Köln /
Nach dieser folgerichtigen Entscheidung aus Brüssel bleiben nur noch
vier Fragen zu stellen. Wann übernehmen der OB und der Stadtkämmerer
die politische Verantwortung und treten zurück? Wer bezahlt den Schaden,
denn es ist nicht hinnehmbar, dass die Bürger unserer Stadt dies zum
Beispiel in Form von immer weniger Mitteln für eine soziale Grundsicherung,
Renovierung von Schulen, Kindergärten oder Reparatur von Straßenschäden
erleiden müssen? Wer bereicherte sich bei diesem Geschäft? Wann
erfolgt der Beschluss des Rates, mit diesen Investoren, Oppenheim-Esch-Fonds,
keine Geschäfte mehr zu tätigen? (Pressespiegel zur
Dokumentation)
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17.10.2006
EU-Argumente in Messe-Affäre
-
Warum Köln ausschreiben
musste
Dem "Kölner Stadt-Anzeiger" liegen
Unterlagen darüber vor, wie EU-Juristen den Neubau der Hallen bewerten.
KSTA
/ ANDREAS DAMM UND DETLEF SCHMALENBERG / (Auszüge)
... Demnach werten die Brüsseler Juristen den Vertrag vom 6. August 2004
eben nicht als einen reinen Mietvertrag. Es gehe in erster Linie darum, Ausstellungshallen
nach bis ins Detail festgelegten Vorgaben der Stadt und deren Tochterunternehmen
Messe zu errichten. Die Vorstellungen der Stadt und der Messe sollen dem Vernehmen
nach auf Hunderten Seiten formuliert worden sein. Insgesamt gesehen hätten
die Bauleistungen den wesentlichen Teil der Vereinbarungen ausgemacht, urteilen
die EU-Experten. Deshalb handele es sich dem Sinn nach eindeutig um einen
öffentlichen Bauauftrag, den die Stadt hätte europaweit ausschreiben
müssen. Einzelheiten
des komplexen Geschäfts, mit denen die Kölner Stadtspitze den Verzicht
auf eine Ausschreibung begründet, halten die EU-Juristen nach ihrer Prüfung
für unerheblich. So ändere beispielsweise der Umstand, dass der
Esch-Fonds das Baugrundstück gekauft habe, im eigenen Namen und auf eigene
Rechnung habe bauen lassen, nichts an der Pflicht zur Ausschreibung. Auch
der Verwendungszweck der Gebäude sei nicht maßgeblich für
die vergaberechtliche Bewertung, heißt es bei Insidern in Brüssel.
Ausschlaggebend sei allein der Fakt, dass die Hallen nach den Plänen
des öffentlichen Auftraggebers Stadt Köln entstanden sind.
Verärgert reagierten die Mitarbeiter des Binnenmarkt-Kommissars Charlie
McCreevy auf das Verhalten der Bundesrepublik Deutschland. Obwohl ausdrücklich
dazu aufgefordert, habe die Bundesregierung der Kommission die Verträge
zunächst nicht übersandt. ... (mehr
im pressespiegel)
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13.10.2006
KÖLNER
MESSEHALLEN-AFFÄRE
Zeit zum Abtritt, Fritz Schramma!
taz NRW Nr. 8098 / PASCAL BEUCKER / Verführten
schlechte Berater oder die eigene Beratungsresitenz den Kölner Oberbürgermeister
Fritz Schramma zu der irrigen Annahme, dass eine öffentliche Ausschreibung
des Millionenprojekts neue Messehallen nicht erforderlich sei? War es Naivität
oder schlichte Dreistigkeit, die den Christdemokraten noch unlängst schwadronieren
ließ, die Domstadt könne der vergaberechtlichen Untersuchung der
EU-Kommission "zuversichtlich entgegenblicken"? Warnende Stimmen
hat es genug gegeben. Schramma hat sie allesamt standhaft ignoriert. Dafür
bekommt er nun von den europäischen Wettbewerbshütern die Quittung.
Bezahlen müssen werden sie allerdings die Bürgerinnen und Bürger.
Fritz Schramma sei
"ein braver Mann", urteilte kurz vor dessen Amtsantritt der inzwischen
verstorbene Soziologieprofessor Erwin K. Scheuch süffisant über
den gelernten Lateinlehrer. Auch über sechs Jahre später ist nicht
verifizierbar, ob diese Beurteilung zutreffend ist: Ist Schramma wirklich
nur seiner Aufgabe an der Stadtspitze nicht gewachsen? Die Umstände des
Messedeals mit dem Oppenheim-Esch-Fonds atmen jedenfalls den Geist jener Zeit,
von der die Kölnerinnen und Kölner hofften, sie hinter sich gelassen
zu haben.
Denn als sie 1999
erstmalig nach 43 Jahren sozialdemokratischer Herrschaft einen Christdemokraten
in das Oberbürgermeisteramt hievten, geschah dies aus gutem Grund: Nicht
länger sollte sich die Stadt zur Beute einiger mächtiger Strippenzieher
machen lassen; endlich sollte Schluss sein mit jenen zwielichtigen Geschäften,
die manche verniedlichend "kölscher Klüngel" nennen. Heute
lässt sich bilanzieren: Die Hoffnungen wurden bitter enttäuscht.
Mit den Gründen
dafür beschäftigt sich zur Zeit die Staatsanwaltschaft, mit den
Konsequenzen die EU-Kommission und bald der Europäische Gerichtshof.
Und was bleibt für Fritz Schramma? Zu erkennen, dass es Zeit ist, seinen
Platz im Rathaus zu räumen. Denn egal, ob ihm die Kraft oder der Wille
zum Politikwechsel fehlte: Auf dem Posten des Kölner Oberbürgermeisters
hat er sich als Fehlbesetzung erwiesen. (Pressespiegel
zur Dokumentation)
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12.10.2006
WDR-Punkt: Interview
mit Stadtkämmerer Soenius
WDR: In der Stellungnahme der EU-Kommission heisst
es, dass das Verfahren rechtsverletzend war.
Soenius: - mit Gründen versehen und daraufhin
wird die Bundesrepublik Deutschland die Gelegenheit bekommen, ihrerseits den
bisher bekannt gegebenen Rechtsstandpunkt, dass hier Vergaberecht nicht verletzt
worden ist, nochmals zu bekräftigen und zu vertiefen. Das ist der Sachverhalt.
WDR: Dennoch, Ihr Standpunkt nach wie vor, es
war alles okay - wie begründen Sie das?
Soenius: Das begründet sich ganz einfach
dadurch, dass wir es hier mit einem Mietvertrag zu tun haben.
WDR: Den die Stadt abgeschlossen hat.
Soenius: Den die Stadt als Zwischenmieter abgeschlossen
hat. Dieser Mietvertrag unterliegt nicht dem Vergaberecht.
WDR: Hört sich so an, als hätte die
Stadt Messehallen gesucht zur Miete und dann, was für ein Zufall, der
Esch-Oppenheim-Fonds baut grade welche, klasse, da springen wir ein als Mieter
- so war es ja nicht.
Soenius:Nein, so war es nicht; hier ist, das
Grundstück verkauft worden an einen Investor, der sich bereitgefunden
hat, diese Hallen, diese vier neuen Hallen in einer, sagen wir mal, sehr anspruchsvollen
Zeit zu bauen. Und das ist geschehen, ein ganz normaler Vorgang.
WDR: Was sagen Sie den Kölnern, die vielleicht
jetzt nicht alle juristischen Details dieses Falls verstehen, die aber das
Gefühl haben: "Hey, da wurde doch wieder geklüngelt, das geht
doch nicht mit rechten Dingen zu"? Es entsteht ja auch ein Imageverlust
für die Stadt, was sagen sie denen?
Soenius: Der Imageverlust entsteht vor allen
Dingen durch eine Berichterstattung, die immer wieder, ich sag mal, Tatsachen
behauptet, die so nicht, die so nicht da sind. Zum Beispiel habe ich heute,
nochmals gelesen: "Strafzahlungen für die Stadt Köln".
Das ist nicht so; es gibt keine begründete Entscheidung.
WDR: Aber für die Bundesrepublik, dann wär´s
teuer für den Steuerzahler - auch nicht schlecht.
Soenius: Es gibt keine begründete Entscheidung,
dass es hier überhaupt dahin kommen wird, es gibt lediglich vorläufige
Rechtsstandpunkte der EU-Kommission und es wird einen Dialog geben mit der
Bundesrepublik und es wird die Gelegenheit geben, hier unseren Rechtsstandpunkt
noch mal vertieft darzustellen.
WDR: Hätte man nicht besser im Vorfeld die
ganze Geschichte, dieses ganze Konstrukt rechtlich prüfen müssen?
Lassen, vielleicht sogar?
Soenius: Im Nachhinein sieht das vielleicht so
aus. Nur, in der Situation, in der sich die Stadt, in der sich die Messe,
befunden haben, war das so nicht möglich. Wir hatten mehrere Aufgaben
gleichzeitig zu erfüllen; die erste Aufgabe war, dafür zu sorgen,
dass ein namhaftes Medienunternehmen die Stadt nicht verlässt. Das war
eine ganz wichtige, auch medienpolitische, wirtschaftspolitische, standortpolitische
Maßnahme. Die zweite Maßnahme war, es der Messe zu ermöglichen
hier in einen anspruchsvollen Ersatzstandort zu geben. Damals hatten wir wenig
Zeit und ich muss sagen, angesichts der sehr knapp zur Verfügung stehenden
Zeit ist uns das Werk gelungen, und das muss man heute sagen: Wir haben sehr
viel für diesen Wirtschaftsstandort Köln getan.
WDR: Also Sie haben die Stadt gerettet, so hört
es sich an, was Sie sagen. Befürchten Sie Ermittlungen der Staatsanwaltschaft
auch gegen sich?
Soenius: Das ist ja nicht bekannt gegeben; ich
weiß nicht, gegen wen die Staatsanwaltschaft ermittelt. Von daher lassen
wir das abwarten. Ich gehe davon aus, dass sich das alles aufklärt und
zum Guten wendet. (Pressespiegel
zur Dokumentation)
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12.10.2006
EU-Jurist:
Messe-Bau war rechtswidrig
KSTA
/ (det) / Der umstrittene
Neubau der Ausstellungshallen und des Kongresszentrums der Kölner Messe
durch den Oppenheim-Esch-Fonds ist nach Auffassung des EU-Binnenmarktkommissars
Charlie McCreevy rechtswidrig. Dies geht aus Papieren hervor, die dem "Kölner
Stadt-Anzeiger" vorliegen. Den Unterlagen zufolge halten die EU-Juristen
das Messe-Projekt für einen öffentlichen Auftrag, der ausgeschrieben
hätte werden müssen. Es gilt als höchst wahrscheinlich, dass
die Kommission dieser Rechtsauffassung in ihrer Sitzung am heutige Donnerstag
folgen wird. Der EU-Vorschlag sieht vor, die zweite Stufe des Vertragsverletzungsverfahrens
gegen Berlin einzuleiten. Formal bedeutet dies: Brüssel gibt nun eine
"begründete Stellungnahme" zum "Fall Kölner Messe"
ab und setzt der Bundesregierung eine Frist von zwei Monaten. Sollte innerhalb
dieser Zeit keine "befriedigende Antwort" vorliegen, werde die EU-Kommission
vor dem Europäischen Gerichtshof klagen, heißt es. Der Bund meint,
dass es sich bei den Vereinbarungen zur Messe um Verträge handelt, die
nicht den EU-Regeln für eine öffentliche Auftragsvergabe unterliegen.
(Pressespiegel zur Dokumentation)
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12.10.2006
Da
haben wir den Salat
Zu
"EU-Strafe droht Kölner Messe-Projekt - Millionen (Ausgabe vom 7./8.
10.)
KSTA
/ Leserbrief
Lüder Ellmers / Da
haben wir nun den Salat! Herr Schramma und die Bezirksregierung sollten ganz
alleine für ihre Missetaten aufkommen. Angenommen es kommt so, dann wird
wie üblich Herr Schramma nichts zahlen, sondern wie immer der Steuerzahler.
Eine Schande. (Pressespiegel zur Dokumentation)
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9.10.2006
Schramma
soll zurücktreten
Fotos
der Protestkundgebung vor dem Rathaus
(hier
anklicken)
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09.10.2006
Protest vorm Rathaus:
Initiative fordert OB-Rücktritt wegen
Messeaffäre
WDR PUNKT KÖLN / Die Initiative Barmer
Viertel hat bei einer Protestaktion vor dem Kölner Rathaus den Rücktritt
von Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU) gefordert: Der Oberbürgermeister
ist nach Ansicht der Demonstranten politisch und rechtlich dafür verantwortlich,
dass der Auftrag für den Bau der neuen Kölner Messehallen nicht
europaweit ausgeschrieben worden war.
Hintergrund des Protestes ist die Sitzung der EU-Kommission am kommenden Donnerstag.
Das Gremium will bei diesem Treffen bekannt geben, ob die Vergabe des Auftrags
für die Hallen ohne europaweite Ausschreibung rechtswidrig war. Sollte
ein Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht festgestellt werden, könnten
auf die Stadt Köln hohe finanzielle Belastungen zu kommen.
(Pressespiegel zur Dokumentation)
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09.10.2006
"Treten
Sie zurück"
Herr
Schramma,
IBV / wir sind überzeugt, dass mit Ihnen
in der Messeaffäre ein übles Spiel getrieben worden ist, genauso
wie bei Erwerb und Abbruch des Barmer Blocks. Da Sie aber als Oberbürgermeister
die politische und rechtliche Verantwortung in unserer Stadt tragen, fordern
wir Sie auf: Übernehmen Sie die Verantwortung für diesen einmaligen
Skandal und treten Sie zurück! Wir sind uns natürlich darüber
im klaren, dass vor Ihnen als erster Messechef Witt gehen sollte. Denn er
hat den ganzen Messedeal angezettelt.
Wir fordern aber auch
alle diejenigen Mitglieder des Rates der Stadt Köln und des Aufsichtsrates
der Koelnmesse, die diesem rechtswidrigen Beschluss zugestimmt haben, auf,
ihre persönliche Verantwortung zu übernehmen und ebenfalls zurückzutreten
und den Weg freizumachen für einen NEUANFANG.
Weiter fordern wir Sie alle und den ehemaligen Regierungspräsidenten
Roters (SPD), der sich geweigert hatte, diesen rechtswidrigen Beschluss zu
beanstanden, auf, persönlich nach den Vorschriften der Gemeindeordnung
die Haftung zu übernehmen und den Schaden, den sie für die Stadt
angerichtet haben, zu bezahlen.
Wir erwarten von Ihnen allen die persönlich unterzeichnete Erklärung,
dass sie für das Strafgeld der EU von 130 000 Euro täglich aufkommen,
welches jetzt auf die Stadt zukommt, um uns Bürgerinnen und Bürger
vor den Folgen Ihres rechtswidrigen Handelns zu schützen und der Stadt
ihre finanzielle Handlungsfähigkeit zu bewahren. (mehr)
(Flyer PDF 133
KB)
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09.10.2006
Protestkundgebung
gegen Messe-Neubau
radio
koeln - news / Die
Initiative Barmer Viertel plant am Montagvormittag eine Protestkundgebung
vor dem Kölner Rathaus wegen des Baus der Messehallen.
Anlass ist die Sitzung
der EU-Kommission, am kommenden Donnerstag. Dort soll entschieden werden,
ob der Neubau der vier Messehallen ohne europaweite Ausschreibung rechtmäßig
war. Außerdem solle geklärt werden, ob der Abriss der ehemals denkmalgeschützten
Wohnhäuser im Barmer Viertel ebenfalls gegen EU-Recht verstoße.
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07.10.2006
Köln
drohen Millionenstrafen für Messe-Deal
Der
Skandal um den Bau der Kölner Messehallen könnte die Stadt Millionen
kosten: Ein Gutachten der EU-Komission könnte eine "Rückabwicklung"
des Geschäfts erzwingen. Endgültiges EU-Votum für kommenden
Donnerstag erwartet
KÖLN taz / PASCAL BEUCKER / Bei
der Stadt Köln und ihrem Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU)
läuten die Alarmglocken. Denn schlechter könnten die Nachrichten
aus Brüssel für sie kaum sein: Die Europäische Kommission wird
offenbar in der kommenden Woche die Verträge zum Bau der neuen Messehallen
in der Domstadt für rechtswidrig erklären.
Die Wettbewerbshüter hatten Ende vorigen Jahres ein Mahnverfahren gegen
die Bundesrepublik eingeleitet, weil der Auftrag zum Bau der vier Nordhallen
der Messe Ende 2003 an den privaten Oppenheim-Esch-Fonds ohne Ausschreibung
erfolgt war. Wie es aus Kommissionskreisen heißt, kommt ein von der
EU-Verwaltung in Auftrag gegebenes Gutachten nun zu dem Schluss, dass der
Hallenbau europaweit hätte ausgeschrieben werden müssen. Da dies
nicht erfolgt sei, läge ein Verstoß gegen das geltende europäische
Vergaberecht vor.
In Brüssel wird davon ausgegangen, dass sich der zuständige Ausschuss
der EU-Kommission am kommenden Donnerstag dieser Rechtsauffassung anschließen
und die entsprechenden Kontrakte für nichtig erklären wird. Das
könnte bedeuten, dass das Millionen-Geschäft rückabgewickelt
werden muss. Bei Zuwiderhandlung könnten auf das hochverschuldete Köln
tägliche Zwangsgelder in Millionenhöhe zukommen. Die Stadt will
die Hiobsbotschaft bislang nicht kommentieren: "Wir haben offiziell nichts
in der Hand und können uns deshalb nicht dazu äußern",
gab sich der Leiter des städtischen Presseamtes, Gregor Timmer, gestern
kurz angebunden.
Falls sich die EU-Kommission tatsächlich dem Votum ihrer Gutachter anschließt,
wäre das vor allem für OB Schramma ein Fiasko: Unbeirrbar hatte
der gelernte Studiendirektor in der Vergangenheit kritische Stimmen wie des
Bundes der Steuerzahler ignoriert und immer wieder betont, eine Ausschreibung
des mehrere hundert Millionen Euro schweren Projekts sei nicht notwendig gewesen.
Zudem habe eine "Marktabfrage" ergeben, dass Oppenheim-Esch "das
vorzugswürdigste Angebot" sei.
Auch daran bestehen allerdings gehörige Zweifel. Die Bauvorhaben rund
um die Kölner Messe erwiesen sich "als gigantische Abkassiermaschine"
zugunsten des Kölner Bankhauses Sal. Oppenheim und ihres Partners, des
Fondsinitiators Josef Esch, konstatierte denn auch das "manager magazin".
Fest steht inzwischen jedenfalls, dass es günstigere Finanzierungsmodelle
gab, die die Stadt jedoch aus bislang nicht nachvollziehbaren Gründen
nicht berücksichtigte.
So ermittelt die Kölner Staatsanwaltschaft bereits seit dem vergangenen
Jahr gegen Oberbürgermeister Schramma wegen des Verdachts der Untreue.
Doch immer noch ist es ihr nicht gelungen, Licht in den undurchsichtigen Geschäftsdschungel
zwischen der Stadt Köln, der KölnMesse, der Sparkasse Köln-Bonn
und dem Oppenheim-Esch-Fonds zu bringen. "Die Ermittlungen dauern an",
sagte Oberstaatsanwalt Günther Feld der taz. Zur Zeit warte seine Behörde
noch auf eine Wirtschaftlichkeitsberechnung, die die Bezirksregierung in Auftrag
gegeben habe. Gespannt ist die Staatsanwaltschaft auch auf das Votum der europäischen
Kommission: "Ich gehe davon aus, dass die Entscheidung auch für
uns von gewisser Bedeutung sein wird", so Feld. (Pressespiegel
zur Dokumentation)
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06.10.2006
Messehallen-Skandal: Schramma vor dem Rücktritt?
NRhZ-Meldung
/ Teuer könnte der Bau der neuen Messehallen für die Stadt
Köln, ihren Oberbürgermeister und die Steuerzahler werden, wenn,
wie es heute aus Brüssel heißt, in der nächsten Woche von
der EU-Kommission die "Rückabwicklung" des Millionengeschäfts
mit dem Oppenheim-Esch-Fonds verlangt wird. Der Grund für einen Verstoß
gegen Europäisches Recht, über den die NRhZ seit September vergangenen
Jahres wiederholt berichtete, liegt offenbar, wie von unseren Autoren immer
wieder kritisiert, in der nicht vorgenommenen Ausschreibung durch die Stadt
Köln, durch die den Anlegern des Fonds hohe Gewinne sicher schienen.
Ein NRhZ-Leser reagierte in einem Offenen Brief darauf bereits am 31. Januar
in der NRhZ 26 mit der Forderung: "Treten Sie zurück Herr Schramma!"
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29.09.2006
Logistikzone für die koelnmesse
ibv/
Baudezernent Bernd
Streitberger stellte am 25.09.2006 bei einer Veranstaltung des »Bundes
deutscher Architekten« auch die Ergebnisse der Neuplanung des Barmer
Viertels vor. Wir hörten erschöpfende und kenntnisreiche Ausführungen
zu Bauhöhe, Sichtachsen und all dem stadtplanerischen Schnick-Schnack,
der unsere Stadt von Jahr zu Jahr vermeintlich schöner werden lässt.
NICHTS hörten wir über die eigentlichen Gründe für den
Abriss von 381 gut ausgestatteten Genossenschaftswohnungen des Barmer Viertels
und der damit verbundenen Verschleuderung von 70 Millionen Euro städtischer
Mittel, denn VORBEI
IST VORBEI und WIR BLICKEN VORWÄRTS! obwohl
diese in den nächsten Jahren dringend fehlen werden bei der Bekämpfung
der strukturellen Wohnungsnot und der gravierenden Langzeitarbeitslosigkeit.
NICHTS hörten
wir über die wahren Leitlinien für die Neubebauung, denn es ging
ja niemals um eine irgendwie geartete städtische Neuplanung, und schon
gar nicht um die Beseitigung eines städtebaulichen Missstandes. Es ging
auch nie um die Frage, ob man an dieser Stelle fünf oder 50 Geschosse
bauen darf, sondern allein um eine LOGISTIKZONE FÜR DIE KOELNMESSE
AUF KOSTEN DER STADT.
Dieses ist auf
dem Gelände des ehemaligen Barmer Blocks vorgesehen, um das Anliefern
und den Abtransport für die koelnmesse effektiver zu gestalten. Deshalb
musste für viele, viele Millionen umgesiedelt und Gelder aus dem Sozialetat
abgezogen werden. Deshalb wurde ein Kaufangebot der Barmer Block - Genossenschaft
in Gründung in Höhe von 14,5 Millionen gar nicht erst angehört
von der Stadt Köln. Und deshalb musste der Barmer Block mit seinen intakten
und preiswerten Wohnungen, teilweise wertvollen denkmalgeschützten Jugendstil-Häusern
für die koelnmesse in Schutt und Asche gelegt werden; auf Teufel komm
raus und so schnell als möglich.
Das ist es, was GRÜNEN - Frontmann JÖRG FRANK mit »Infrastrukturmaßnahmen
für die Messe« meint. Und deshalb fordert GRÜNEN - Chefin
Barbara Moritz auch »erst mal zuhören, was die Messe will«.
Deutlicher sagte es Stadtsprecher Ulrich Höfer am 1.6. in der WDR-Lokalzeit
»Sie wissen ja, dass der Stadtrat entschieden hat, dass hier eine Logistikzone
für die Messe und ein großes Wirtschaftszentrum für Deutz
entstehen werden.« Realisiert werden wird dann nur noch ersteres Vorhaben.
Daher auch das beredte Schweigen ALLER Ratsparteien zum Skandal um die Messehallen.
OPPOSITION findet in Köln inzwischen nicht mehr im Rat statt, sondern
auf der Straße. Und KRITIK nicht in der Kölner Presse, sondern
bei MONITOR, WDR und NRhZ. Die RECHTSAUFSICHT übt tatsächlich nicht
mehr der Regierungspräsident aus, sondern die EU-KOMISSION und die STAATSANWALTSCHAFT.
Dieses offensichtliche Versagen von Politik und Medien in Köln ist der
eigentliche Messeskandal.
Bildunterschrift: Einverleibt / Die
koelnmesse nutzt das Abrissgelände des Barmer Blocks bereits als Shuttle-Parkplatz.
Lange wurde darauf hingearbeitet, nun ist er Wirklichkeit geworden: der teuerste
Parkplatz der Republik für 70 Millionen Euro. Köln hats.
(PDF
152 KB)
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25.09.2006
Messe-Bau
Info
für die BdA-Veranstaltung zur weiteren Stadtentwicklung im Domforum
ibv
/ Heute Abend
wird Baudezernent Bernd Streitberger beim BdA auch die Ergebnisse der Neuplanung
des Barmer Viertels vorstellen. (...)
LASSEN SIE SICH NICHT MISSBRAUCHEN, GEBEN SIE ALS ARCHITEKTEN NICHT DAS
ALIBI FÜR DIE LOGISTIKPLÄNE DER KOELNMESSE AB! (mehr
PDF-Flyer 138 KB)
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22.09. - 04.10.2006
Abriss
Eine unbequeme Ausstellung
Alte
Feuerwache, Kunsthalle, Melchiorstraße 3, Köln /
Nicht in unserem Namen - Abriss eines Kölner Wohnviertels / Eine Ausstellung
zum Barmer Viertel
Nach der Zwangsumsiedlung
von über 800 Mietern und dreimonatiger Besetzung ist der Abriss der Häuser
im " Barmer Viertel" vollzogen. Die Ausstellung ist ein politisches
Dokument in Fotografien, Bildern und Installationen über das letzte halbe
Jahr eines Widerstandes und macht deutlich, wie eine Stadt gegen ihre Bürger
handeln kann.
Alexandra Bersch,
Hans Dieter Hey, Mox, MARxS, Hagan, Martin Schulte, Markus Rechlin, Blind,
Micha, Anneliese Fikentscher, Andreas Neumann, Raphael G. Haugwitz (Plakatansicht)
Öffnungszeiten:
Eröffnung: 22.09. um 16 Uhr
Sonntag, 24.09. 15-18 Uhr
mittwochs und donnerstags 16-19 Uhr
freitags 18-21 Uhr
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28.08.2006
»Wir
haben uns mit Steuergeldern zu beschäftigen.«
Dr. Walter-Borjans, Dezernent für Wirtschaft
und Liegenschaften
ibv-Flyer zum Montagsgespäch des BDA Köln
im Dom-Forum - Wohin steuert der Arbeitsmarkt?
Das
Barmer Viertel mit seinen ehemals 381 preiswerten Wohnungen ist nun Schutt
und Asche.Kosten insgesamt: 70 Millionen Euro. Die Fakten der Zerstörung
sind geschaffen.»Wir müssen dafür sorgen,eine vernünftige
und gescheite Entwicklung aufden Weg zu bringen.« verkündete im
März Vorsitzender Jochen Ott für die SPD.Die Realität:Kein
einziger Investor, kein Bauplan.Streit der Parteien darüber, ob erstmal
eine Entwicklungsgesellschaft gegründet werden soll. Im Hintergrund steht
die Messe bereit, die an dieser Stelle ein neues Logistikzentrum errichten
will; auf Kosten der Stadt und ihrer Bürger.Und der teuerste Parkplatz
der BRD ist inzwischen auch wieder im Gespräch. »Zwischenzeitlich
könnte das Gelände als Parkplatz genutzt werden« (KStA, 01.08.2006).
Nun fehlen Gelder für wirksame Arbeitsbeschaffungsprojekte wie z.B.die
Entwicklung der »Industriebrache Alter Güterbahnhof« in Mülheim.
- Kein Abriss für Parkplätze (mehr
PDF 160 KB)
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24.08.06
Offener
Brief an den Erbbauverein
R. Kippe,
M. Massip / Sehr
geehrte Damen und Herren, heute findet um 9.30 Uhr vor dem Landgericht Köln
das Berufungsverfahren in dem Mietverfahren Dr. Bihari / Erbbauverein statt
[Aktenzeichen LG 1 S 275/05].
Dr. Bihari war seit 1983 Ihr Mieter im Haus Deutz-Mülheimer Str. 31.
Er war der "Viertelsarzt" und ebenso Vertreter im Mieterbeirat der
Genossenschaft Er wurde im Februar 2005 von Ihnen gekündigt.
Als Kündigungsbegründung musste von Ihrer Seite die Unwirtschaftlichkeit
der weiteren Vermietung herhalten.
Die Unwirtschaftlichkeit der Häuser haben Sie vorgerechnet indem Sie
Maßnahmen, wie "Aufzugseinbau", "Badetuchheizkörper
in den Bädern", "Leerrohrsystem für Telefonnebenstellen
in jedem Wohnraum", "Echtholzparkett" etc. (Anlage 5 des Kündigungsschreiben)
als notwendige Maßnahmen angaben.
Als Initiative Barmer Viertel haben wir die Wirtschaftlichkeit der Wiedervermietung,
sowohl durch einen Wirtschaftsprüfer als auch einen Architekten, überprüfen
lassen. Beide kamen zum Ergebnis, dass die Häuser sich mit einem geringen
Aufwand wieder vermieten lassen. Sie selbst sind bis zum Jahr 2000 als die
Stadt ihre Abrisspläne für das Viertel vorstellte, davon ausgegangen,
dass der Bestand erhaltenswert ist. Der Abriss eines ganzen Viertels wäre
Ihnen überhaupt nicht im Sinn gekommen. Im Jahr 2000 fiel - nach Ihren
eigenen Angaben - Ihr damaliger Vorstand aus allen Wolken als er aus der Zeitung
von den Abrissplänen der Stadt erfuhr. (mehr)
_ (PDF 264
KB)
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22.08.2006
Erhebliche
Unsicherheiten
Initiative
Barmer Viertel spricht von einem "Abriss ins Blaue"
KR
/ Mit der Entscheidung,
zu einem hohen Preis das Barmer Viertel zum Zwecke der Neugestaltung des Geländes
rund um den Deutzer Bahnhof zu erwerben, sind die Verantwortlichen offenbar
bis an die Grenzen ihres Handlungsspielraums gegangen. So lässt sich
jedenfalls eine Aussage in dem Schreiben verstehen, mit dem die Kölner
Staatsanwaltschaft die Einstellung der Ermittlungen gegen die Stadt begründet.
Die Ermittler waren einer Anzeige der Initiative Barmer Viertel wegen des
Verdachts der Untreue nachgegangen.
65 Millionen hatte
die Stadt für das Gelände bezahlt, um Hochhauspläne zu verwirklichen,
die inzwischen verworfen wurden. Die Entscheidung zum Kauf des Häuserblocks
sei angesichts der noch nicht abgeschlossenen baurechtlichen Planung zwar
"mit erheblichen Unsicherheiten" behaftet, aber "mit den Grundsätzen
ordnungsgemäßen Wirtschaftens nicht schlechthin unvereinbar"
gewesen, so die Ermittlungsbehörde. Sie habe sich, so die Staatsanwaltschaft
in ihrem Schreiben an die Initiative wörtlich, "gerade noch"
im Rahmen des den Entscheidungsträgern zustehenden Handlungsspielraums
bewegt. Vor dem Hintergrund, dass die Politik sich nach wie vor nicht für
ein Planungskonzept entschieden hat, hält die Initiative den vollzogenen
Abriss der 381 Wohnungen gerade angesichts der Wohnungsnot in Köln dennoch
für nicht vertretbar. "Da dieser Abriss ins Blaue nicht Gegenstand
der jetzt eingestellten Strafanzeige war, werden wir erneut Strafanzeige stellen",
kündigt Heinz Weinhausen von der Initiative an. (cid)
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Protestkundgebung
Wohnraumvernichtung
- Mietervertreibung - Geldverschwendung
DAS IST DIE POLITIK VON ROT GRÜN
Samstag,
26. August um 16 Uhr
Barmer Platz / Lenneperstr.
Es
spielen
Klaus der Geiger, Johnny Weltraum, World Downfall, Asiflash, andere angefragt
IBV /
Das Barmer Viertel mit seinen ehemals 381 preiswerten Wohnungen ist nun Schutt
und Asche. Kosten insgesamt: 70 Millionen. Die Fakten der Zerstörung
sind geschaffen. "Wir müssen dafür sorgen, eine vernünftige
und gescheite Entwicklung auf den Weg zu bringen." verkündete im
März Vorsitzender Jochen Ott für die SPD. Die Realität: Kein
einziger Investor, kein Bauplan. Streit der Parteien darüber, ob erstmal
eine Entwicklungsgesellschaft gegründet werden soll. Im Hintergrund steht
die Messe bereit, die an dieser Stelle ein neues Logistikzentrum errichten
will; auf Kosten der Stadt und ihrer Bürger. Und der teuerste Parkplatz
der BRD ist inzwischen auch wieder im Gespräch. "Zwischenzeitlich
könnte das Gelände als Parkplatz genutzt werden" (KStA, 01.
08. 2006). Nun fehlen Gelder für wirksame Arbeitsbeschaffungsprojekte
wie z. B. die Entwicklung der "Industriebrache Alter Güterbahnhof"
in Mülheim. (PDF-Flyer
zum Ausdrucken und Verbreiten - 54 KB)
Initiative Barmer Viertel / Kein Abriss für Parkplätze
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16.08.2006
Wohin
mit den Besetzern?
KStA
/ kaz Die Unterbringung
25 ehemaliger Hausbesetzer aus dem Barmer Viertel war Thema hitziger Wortbeiträge
im Ausschuss für Soziales und Senioren. Aufgrund zeitlichen Drucks, so
die Stadt, "auch in Bezug auf zu erwartende Störungen bei der Durchführung
der WM", waren die Demonstranten in einem Wohnhaus an der Ostheimer Straße
in Vingst einquartiert worden, wo seither ein Wachdienst sowie ein Sozialarbeiter
eingesetzt sind. Bis 30. September soll sich laut Sozialdezernentin Marlis
Bredehorst eine "gesamtstädtische Lösung" finden, wo sie
weiter untergebracht werden. Ausschussmitglieder äußerten Unmut
darüber, dass mit der Gruppe "zu sanft" umgegangen werde.
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15 08.2006
"gerade
noch"
Presseerklärung
zur
Einstellung des Ermittlungsverfahren wegen
Veruntreuung öffentlicher Mittel beim Kauf des Barmer Viertels
IBV
/ PM / Die Staatsanwaltschaft
Köln hat das Ermittlungsverfahren wegen Veruntreuung öffentlicher
Mittel beim Kauf des Barmer Viertels mit Bescheid vom 9.8.06 eingestellt.
Doch dies bedeutet keine Entwarnung für die Stadt Köln, vielmehr
ist die Einstellungsverfügung eine schallende Ohrfeige für den Kämmerer
und die anderen Beteiligten. Die Staatsanwaltschaft sieht die Stadt Köln
gerade noch an der Grenze des strafrechtlich Erlaubten.
Wörtlich heißt es in der Einstellungsverfügung: "Die
Verantwortlichen haben die Grundlagen der getroffenen Entscheidungen ermittelt
und in Kenntnis der Chancen und Risiken sich sodann im Interesse der wirtschaftlichen
und städtebaulichen Fortentwicklung der Stadt Köln für den
Erwerb der Grundstücke entschieden. Ungeachtet dessen, dass die Kalkulation
der aus den Grundstücksverkäufen zu erwartenden Einnahmen angesichts
der noch nicht abgeschlossenen baurechtlichen Planung und der damit einhergehenden
Unwägbarkeit über den Umfang der Bebaubarkeit mit erheblichen Unsicherheiten
behaftet war, war die getroffene Entscheidung mit den Grundsätzen ordnungsgemäßen
Wirtschaftens nicht schlechthin unvereinbar und bewegte sich daher - gerade
noch - im Rahmen des den Entscheidungsträgern zustehenden Handlungsspielraums."
(Hervorhebung durch die Verf.) (mehr)
- (PDF 54 KB)
Dokumentiert:
Schreiben
vom Staatsanwalt DR. Prinz vom 09.08.2006 (PDF 24 KB)
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12.08.2006
Deutzer Ausblick
KStA
/ ANDREAS DAMM / Zwischen der Südseite
der Messe und der Bahntrasse in Deutz türmen sich Schutthalden - die
Überreste des Barmer Viertels. Ein einziges Gebäude ist von den
Abbruchbaggern verschont worden; ein Haus an der Deutz-Mülheimer Straße,
in dem sich die Kneipe Zur Post und einige Wohnungen befinden.
Der Gastwirt weigert sich, vor Ablauf seines Mietvertrages im Jahr 2008 auszuziehen,
der Streit mit der Stadt um eine Abfindung hat keine Einigung gebracht. Einige
Mieter harren ebenfalls aus. Im Barmer Viertel, das dem Erbbauverein gehörte
und monatelang besetzt war, gab es 381 Wohnungen. Der Block wird abgebrochen,
weil auf dem Gelände Bürobauten entstehen sollen. Mit dem Geld,
dass der Erbbauverein von der Stadt für seine Wohnhäuser bekommen
hat, hat die Genossenschaft nach eigenen Angaben mehr als 500 neue Wohnungen
errichtet, viele davon in Deutz und Kalk. Nachdem die Stadt ihre Hochhauspläne
aufgegeben hat, hat der Rat noch nicht entschieden, wie die künftige
Bebauung gestaltet werden soll. Fest steht lediglich, dass die Bauhöhe
auf 60 Meter begrenzt wird. In einem Workshop hatten mehrere Dutzend Experten
drei Entwürfe erörtert. Die Mehrzahl favorisierte die Planung des
Kölner Büros Jaspert, Steffens, Watrin und Drehsen. Diesen Entwurf
hatte Baudezernent Bernd Streitberger dem Rat zur Verwirklichung vorgeschlagen.
Der Südeingang der Messe, an dem derzeit intensiv gebaut wird, soll am
3. September fertig sein. Dann beginnen die Messen spoga und gafa.
In dem modernen Komplex sollen Aussteller und Besucher Kassen, Garderoben,
Sanitärbereich, Informationsschalter und Gastronomie finden.
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11.08.2006
Kölns
einsamste Mieter
Alles abgerissen, alle Nachbarn weg - ein einziges
Haus steht noch: Bewohner wollen bleiben
EXPRESS
/ SANDRA EBERT / Das Barmer Viertel: Krater und
Berge aus Schutt und Trümmern. Mitten in dieser Mondlandschaft steht
ein letztes Haus. Unfassbar: Dort leben noch zwei Familien! Die
Deutz-Mülheimer-Str. 33: Im Haus mit der Kneipe "Zur Post"
leistet nicht nur Wirt Günther Rüdiger (58) Widerstand gegen die
Bagger. Seit er mit einem Nervenzusammenbruch in die Landesklinik nach Merheim
eingeliefert wurde, ist die Kneipe geschlossen, seine Frau Rosemarie (52)
ist seit Wochen nicht mehr im Haus gewesen. Aber in den Wohnungen darüber
harren Kölns einsamste Mieter aus. "Wir
wohnen seit zehn Jahren hier", erzählt Nergis Özkaya (38),
die mit ihrem Mann Mahmut (44) eine Imbissbude nebenan betreibt. Sie zahlen
792,50 Euro Miete für ihre Wohnung, ertragen Schmutz und Lärm. "Es
geht morgens um 6 Uhr los!" Besonders schlimm für die Kinder Batahan
(16) und Erginhan (9), die hier zur Schule gehen. "Deutz
ist unsere Heimat, wir würden gerne hier bleiben", so Nergis Özkaya.
"Doch die Stadt konnte uns nur eine Ersatzwohnung in Chorweiler anbieten
- da möchten wir aber nicht hin!" Und deshalb werden sie nicht ausziehen
- notfalls bis ihr Mietverhältnis Anfang 2007 endet. Für
ihre Nachbarn, Metin (40) und Güler Aksoy (34), Tochter Burak (16) und
Sohn Osman (11) wird es jetzt aber eng: Ende des Monats läuft ihr Mietvertrag
aus. "Wenn wir bis dahin nichts anderes haben, werden wir trotzdem bleiben.
So lange, bis abgerissen wird", sagt Metin Aksoy. Und
das wird erst 2008 sein, wenn der Pachtvertrag für die Kneipe "Zur
Post" ausläuft. Axel Rostek vom Kölner Liegenschaftsamt zum
EXPRESS: "Die Verhandlungen mit dem Wirt sind eingestellt. Seine Forderungen
waren überhöht."
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09.08.2006
WDR-Lokalzeit zum
Barmer Viertel
WDR-Lokalzeit
/ Es ist ein bißchen
wie bei Asterix: Köln-Deutz im Jahre 2006 nach Christus. Das ganze Barmer
Viertel wurde von der Stadt abgerissen. Das ganze? Nein, eine kleine unbeugsame
Kneipe leistet erbittert Widerstand. Und tatsächlich, mitten in den Trümmern
steht sie noch: die Gaststätte Zur Post. Schließlich hat sie noch
einen Pachtvertrag bis 2008. Trotzdem ist die Kneipe im Moment geschlossen.
Die Post, Treffpunkt des Barmer Viertels. Das Viertel stand hier noch vor
kurzem - Barmer Viertel. 381 Wohnungen weg - nur noch Schutt. Aber die Post
steht noch bis 2008. So lange läuft der Pachtvertrag. Leider aber ist
hier zu derzeit. Kein Schnitzel, keine Kalbsleber, kein Lammkotelett zur Mittagszeit.
Der Wirt darf erst abends ab acht öffnen - Anordnung , es sei zu gefährlich
wegen der Abrissarbeiten drum herum. Und auch der Wirt, Günther Rüdiger,
ist nicht vor Ort. Das aber hat einen ganz anderen Grund: Rainer Kippe (Initiative
Barmer Viertel):
"Herrn Rüdiger geht es wieder etwas besser, nachdem er einen Nervenzusammenbruch
hatte; er hat diesen Druck nicht ausgehalten und ist jetzt in einem Krankenhaus
und dem ist übel mitgespielt worden." (mehr)
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03.08.2006
Wohnraumvernichtung-
Mietervertreibung- Geldverschwendung
DAS
IST DIE POLITIK VON ROT GRÜN
ibv
/ Im März haben
SPD und DIE GRÜNEN ihren Koalitionsvertrag geschlossen, der Köln
wirtschaftlichen Aufschwung und soziale Gerechtigkeit bringen soll, nach 6
Jahren CDU-Klüngel von Bietmann- und Blömer. Wie die meisten Kölner
haben auch wir darauf vertraut, dass Moritz, Frank und Börschel als erstes
die irrsinnige Abrissplanung für die Phantom-Hochhäuser in Deutz
stoppen- ein Relikt aus der Zeit, als die Kölner Stadtplanung in den
Händen von Phantasten lag. Das eingesparte Geld für den Abriss des
Barmer Viertels hätte man gut brauchen können, um den preiswerten
Wohnraum zu erhalten und zu modernisieren.
Weitere 70 Millionen
vernichtet
Aber weit gefehlt! Am 1.Juni wurden die Häuser mit einem riesigen Polizeiaufgebot
geräumt- der Abbruch begann. In wenigen Tagen werden wir an der Stelle,
wo über 1000 Menschen lebten, nur noch eine kahle Fläche sehen-
den teuersten Parkplatz der Republik.
Nachdem der Abriss fast vollendet ist, wird im Stadtanzeiger vom 1.August
öffentlich eingestanden, dass kein Investor in Sicht ist. Doch im Hintergrund
steht die Messe , die an dieser Stelle ein neues Logistikzentrum errichten
will, auf Kosten der Stadt und ihrer Bürger.
...und alles
für die Messe
die Messe steckt tief in roten Zahlen. Statt Geld für die Stadt zu verdienen,
wie in früheren Zeiten, ist sie tief ins Minus abgerutscht. Die Verantwortlichen
sitzen in Rat und Verwaltung. Rot-Grün ist im Messe-Klüngel genauso
tief versunken, wie vorher CDU und FDP.
Jetzt droht die
Pleite für Köln
Wäre die Stadt ein Privatmann, dann wäre sie längst bankrott.
350 Millionen hat sie beim Bau der neuen Messehallen verloren, jetzt kommen
70 Millionen für den Abbruch des Barmer Viertels hinzu. Nach dem Haushaltssicherungskonzept,
das bereits 2003 von den GRÜNEN mit ihrem damaligen Partner Bietmann
eingeführt wurde, droht nun der Sparkommissar.
Kein Geld für
Arbeitsbeschaffung
Die Millionen, die im Messestrudel verschwunden sind, fehlen jetzt für
bescheidene, aber wirksame Projekte, mit denen Wohnungen und Beschäftigungsmöglichkeiten
für die Menschen entstehen könnten. Kein Wunder, dass die Vorschläge
von Bürgern in Nippes, das ehemalige Bundesbahnausbesserungswerk für
Beschäftigung und Wohnen zu nutzen, genauso wenig Gehör finden,
wie die Vorschläge der Bürger in Mülheim für die Industriebrache
alter Güterbahnhof, obwohl sie im Viertel von Vereinen und Initiativen
getragen werden.
Alle, die sich von der
Politik der etablierten Parteien nicht mehr vertreten fühlen, laden wir
ein zu einer
Protestkundgebung auf dem Barmer Platz in Deutz am
Samstag den 26.August um 17h.
Unseren Protest begleiten musikalisch verschiedene Gruppen. (PDF-Flyer
zum Ausdrucken und Verbreiten - 13 KB))
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02.08.2006
Raum
für neue Pläne
KR
/ hap / Kahlschlag:
Im Barmer Viertel in Deutz kreist die Abrissbirne, die Häuserblocks sind
inzwischen fast vollständig abgerissen. Damit bringt die FDP-Fraktion
im nächsten Stadtentwicklungsausschuss erneut ihren Antrag ein, eine
Entwicklungsgesellschaft für das Gebiet rund um das ICE-Terminal Köln-Messe/Deutz
zu gründen. Sie soll Investoren suchen und das Projekt vorantreiben.
CDU-Stadtentwicklungsexperte Karl Jürgen Klipper fordert dagegen, zunächst
die Nutzung für das Gelände festzulegen. "Wenn wir dann feststellen,
dass eine Entwicklungsgesellschaft dem Gebiet gut tut, werden wir zustimmen."
Die SPD hat sich noch nicht festgelegt, SPD-Ratsfrau Dr. Eva Bürgermeister:
"Eine solche Gesellschaft ist sicher eine von möglichen Optionen,
wenn wir wissen, wie es genau in Deutz weitergehen soll." Barbara Moritz,
Fraktionsvorsitzende der Grünen, will zunächst noch Gespräche
unter anderem mit der Messe führen und wünscht sich, dass die Politik
sich erst festlegt, welches der drei städtebaulichen Rahmenkonzepte sie
in dem Gebiet verwirklicht sehen will. "Wenn wir jetzt schon eine Entwicklungsgesellschaftgründen,
kostet das ja auch Geld, weil Personal bezahlt werden muss", begründet
Moritz. (Foto vom
Trümmergelände und von den Resten des Barmer Blocks)
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01.08.2006
PLATZ DA!
KStA / Das Ende des Barmer Viertels in Deutz jenseits des Bahnhofs
ist nahe. Zwei Monate nach dem Beginn der Abbrucharbeiten haben die Bagger
ihr Werk fast vollendet (hinten rechts). Auch der neue Haupteingang Süd
der KölnMesse (links oben) ist schon deutlich zu erkennen. Was an die
Stelle des Barmer Blocks treten wird, ist noch nicht entschieden. Die Stadt
hat in einem Workshop mit Architekten drei Planungen vorgestellt. Welche davon
letztlich zum Zuge kommt, bedarf noch weiterer Beratungen. Auch ist derzeit
noch kein Investor für das Gelände in Sicht. Zwischenzeitlich
könnte es als Parkfläche genutzt werden. (Hervorhebung
ibv)
(Foto vom Trümmergelände und von den Resten des Barmer Blocks)
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21.07.2006
Brände wie gerufen
oder: ein Schelm, wer Böses dabei denkt...
Rainer
Kippe und Martin Massip / Der Kampf der Stadt um den Abbruch des letzten
bewohnten Hauses im Barmer Viertel, der Gaststätte zur Post, wäre
beinahe durch die Naturgewalten entschieden worden. Hephaistos, der Gott des
Feuers, römisch auch Vesuvius genannt, ließ es am Nachmittag des
18.Juni brennen. Abbrucharbeiter hatten Berge von trockenem Holz von den Dielen
der Abbruchhäuser, bestrichen mit 90 Jahre Bohnerwachs, neben dem Hinterausgang
der Wirtschaft der Familie Rüdiger gestapelt. Die Flammen schlugen hoch
bis zum 2. Stock. Nur mühsam bekam die Feuerwehr den Brand im Innenhof
unter Kontrolle, weil die Anfahrt mit Löschfahrzeugen nicht möglich
ist. Kaum war die Feuerwehr abgerückt, flammte der Brand erneut auf.
Da die stadtkölnische Feuerwehr versäumt hatte, eine Brandwache
vor Ort zurückzulassen, konnte der Brand dieses mal auf das Haus der
Wirtsleute Rüdiger übergreifen. Nur dem beherzten Eingreifen der
Frau Rüdiger ist es zu verdanken, dass nicht größerer Schaden
entstand.
Unter den Kölner
Blättern nahm sich wieder einmal nur die BILD-Zeitung der Opfer an. "Unter
Kostengesichtspunkten wäre es günstiger, das Haus abzureißen",
vertraute Axel Rosteck (46), stellvertretender Leiter des Liegenschaftsamtes,
dem Springer-Blatt an. Und weiter: "Angeblich wurden Rüdiger 50
000 Euro angeboten, damit er vorzeitig auszieht. Rosteck:'Es geht unterm Strich
immer ums Geld. Entweder wir werden uns einigen oder nicht. Da sind wir nicht
unter Druck." Unter Druck war, wie man jetzt auch in BILD lesen kann,
nur die Sitzcouch der Familie Rüdiger. Da ließen Abbrucharbeiter,
während die Rüdigers mit der Stadt verhandelten, Deckenbrocken herabregnen,
als Begleitmusik sozusagen, zu den völlig druckfreien Verhandlungen.
Ganz zufällig
hat es auch einer anderen Stelle in Köln gebrannt, wo die Stadt ebenfalls
eine rasche Räumung erreichen will, und zwar in den Clouth-Hallen, in
denen Künstler sich mit Genehmigung des Eigentümers Ateliers ausgebaut
haben. Die Stadt beauftragte ein Kleinstabbruchunternehmen damit, überflüssige
Metallteile von den Hallen abzutrennen, damit sie als Schrott verwertet werden
können. Anfangen ließ die Stadt diese Arbeiten ausgerechnet an
der Halle, in der die Künstler ihre Ateliers haben, obwohl es jede Menge
leerstehender und ungenutzter Hallen auf dem Gelände gibt. Die dabei
tätige Firma führte die Schweißarbeiten zum Abtrennen eines
Tankes so unsachgemäß aus, dass dabei die Künstlerhalle in
Brand geriet. Nach Berichten der Geschädigten wurde gegen elementare
Brandschutzvorschriften verstoßen, obwohl die Stadt angeblich einen
Sicherheitsingenieur eingeschaltet hatte. So wurden aus einem Tank, der abgetrennt
werden sollte, Flüssigkeiten abgelassen, in denen sich noch brennbare
Anteile befanden. Es roch intensiv nach Lösungsmitteln. Die anwesenden
Künstler warnten vergebens vor der damit verbundenen Gefahr. Der beauftrage
Arbeiter führte trotzdem, ebenfalls vorschriftswidrig, die Arbeiten alleine
aus und bemerkte nicht, dass er die ausgelaufenen Flüssigkeiten in Brand
gesetzt hatte. Nur der Aufmerksamkeit der Künstler, die sofort die Feuerwehr
verständigten, ist es zu verdanken, dass es nicht zu einem Großbrand
gekommen ist. Nach dem Brand ist die von der Stadt beauftragte Kleinstfirma
nicht zu erreichen. Bei der Stadt schiebt eine Abteilung der anderen die Verantwortung
für die Entschädigung der Künstler zu. Ein Atelier ist z.Zt.
unbenutzbar, andere sind verschmutzt, da der Rauch durch die ganze Halle gezogen
ist.
Dem Ziel, die Künstler zu vertreiben, ist die Stadt aber, anders als
im Falle Rüdiger, näher gekommen: Sie stellt jetzt nämlich
als verantwortlicher Eigentümer und Vermieter fest, dass der Brandschutz
der Künstlerhallen nicht ausreichend ist, und diese deshalb geschlossen
werden müssten. Und wo die Stadt Recht hat, da hat sie Recht. Wenn sie
das nächste Kleinunternehmen beauftragt, das genauso grobfahrlässig
arbeitet, stehen die Chancen für einen erneuten Brand nicht schlecht.
Frage ist nur, ob sich diese Art von Bränden durch noch so gute Brandschutzmaßnahmen
verhindern lassen.
Die Parallele zwischen
Barmer Viertel und Clouth-Gelände liegt aber nicht nur darin, dass es
bei den Mietern, die der Stadt nicht weichen wollen, zu Bränden kommt.
Auch das Vertreibungsinteresse ist in beiden Fällen das gleiche: Nach
dem im Januar 2003 der GAG-Verkauf gescheitert war, klaffte im Kölner
Haushalt eine Lücke von 290 Millionen Euro, die nicht geschlossen werden
konnte. Deshalb musste der Regierungspräsident den Haushalt genehmigen
und verlangte die Aufstellung eines sogenannten Haushaltssicherungskonzeptes
(HSK). Darin verpflichtete sich die Stadt Köln, die Erlöse aus dem
Verkauf von vier Großgrundstücken als Deckung für die Haushaltslücke
einzusetzen. Es handelt es sich dabei neben Grundstücken in Rodenkirchen
und Zündorf um das Barmer Viertel und das Clouth-Gelände. Will die
Stadt nicht das Scheitern des HSK und den Sparkommissar des Landes in Köln
mit einem Nothaushalt, dann muss sie diese Grundstücke zu Höchstpreisen
verkaufen, um sie maximal zu verwerten. Klar ist, dass dabei alle sozialen
und kulturellen, ebenso wie alle stadtentwicklungspolitischen Ziele auf der
Strecke bleiben. Klar ist auch, dass die Politiker, die das HSK umsetzen,
alle möglichen Gründe vorschieben, jedoch ihr wahres Motiv nicht
nennen. So werden DIE GRÜNEN niemals öffentlich gestehen, dass sie
im Sommer 2003, als sie in Köln unbedingt an die Macht wollten, gemeinsam
mit der CDU einen äußerst wackligen Haushalt zusammen mit dem Haushaltssicherungskonzept
mit unrealistisch hohen Erlösen beschlossen haben. Im Gegenteil führen
sich die GRÜNEN immer noch als die Fürsprecher für Kunst, Kultur
und Soziales auf, obwohl sie mit ihrem Haushaltssicherungskonzept einer Liegenschaftspolitik,
die sozialen und kulturellen Zielen verpflichtet ist, den Boden entzogen haben.
Das muss jetzt auch die stadteigene GAG spüren, die seit Jahren händeringend
um die Überlassung städtischer Grundstücke bettelt, um die
dringend erforderlichen Sozialwohnungen errichten zu können- früher
für die Verwaltung kein Problem, heute unmöglich.
Der GRÜNEN Parteiversammlung, die in 2003 den Koalitionsvertrag mit der
CDU absegnen musste, wurden diese und andere Kröten serviert, garniert
mit einer bunten Palette von Projekten, welche die CDU gemeinsam mit DEN GRÜNEN
verwirklichen wollte - allerdings in ferner Zukunft. Parteimitglieder, die
vor diesem Abenteuer warnten, wurden als "Fundis" abgetan. Sie hatten
damals schon davor gewarnt, dass die Fraktion um Barbara Moritz und Jörg
Frank sich von dem Politprofi Bietmann über den Tisch ziehen lassen.
Diese schöne Zukunft, soviel kann man jetzt jedenfalls feststellen, wird
nie eintreten, weil die CDU nämlich längst in der Opposition verschwunden
ist. Das Haushaltssicherungskonzept hingegen bleibt und muss nun von DEN GRÜNEN
und der SPD exekutiert werden, welche letztere überhaupt nicht daran
beteiligt war. Aber das war ja in Deutschland immer die selbstgewählte
Aufgabe der Sozialdemokratie, dass sie die Bankrottpolitik der bürgerlichen
Kreise ausgelöffelt hat.
Bezahlen für
das HSK und die Machtergreifung DER GRÜNEN müssen im Barmer Viertel
die Kölner Wohnungssuchenden, im Clouth- Gelände die Künstler.
Weitere Opfer werden folgen.(Druckversion)(PDF-Flyer
159KB)
Ratssitzung
am 29. Juli 2003
Haushaltsberatungen
2003 - HSK
Oberbürgermeister
Fritz Schramma:
Ich rufe den Tagesordnungspunkt 9. Haushaltssicherungskonzept der Stadt Köln
für die Jahre 2004 - 2007 Abdeckung der Fehlbeträge auf.
Gibt es hierzu Wortmeldungen? Das ist nicht der Fall. Gegenstimmen?
Gegen die Stimmen von SPD, FDP, PDS und des Republikaners ist mit dem Rest
des Rates so beschlossen. Es gab keine Enthaltung.
Der Rat beauftragt die Verwaltung, den Abbau der aufgelaufenen Altfehlbeträge
im HSK-Zeitraum bis zum Jahr 2012 sicherzustellen.
Unter Einbeziehung aller Veränderungen handelt es sich um einen Betrag
von 290,7 Mio Euro, der im genehmigungsfähigen Zeitraum (bis 2012) zusätzlich
abzudecken ist.
Zur Erreichung dieses Zieles sind alle Einnahmen aus Sondervorhaben, die bisher
im Haushaltsplan-Entwurf 2003/2004 bzw. im Finanzplanungszeitraum noch nicht
enthalten sind und die nach derzeitigem Kenntnisstand voraussichtlich 300
Mio. Euro betragen, zur Abdeckung der Altfehlbeträge einzusetzen. Insbesondere
handelt es sich hierbei um die Erlöse aus der Verwertung baureif werdender
Grundstücke, z. B. in den Bereichen Sürther Feld, Zündorf Süd,
Clouth-Gelände, sowie die Realisierung des Vorhabens "Messe-City-Deutz".
Zeichnet es sich ab, dass die vorgenannten Einnahmen nicht in der erwarteten
Höhe eingehen werden, sind entsprechende zusätzliche Konsolidierungsmaßnahmen
(über die bisherigen Maßnahmen hinaus) zu erarbeiten bzw. Erlöse
aus weiteren Veräußerungen einzusetzen, die den Abbau der dann
noch vorhandenen Altfehlbeträge bis zum Jahr 2012 sicherstellen.
Sofern sich aus einer konjunkturellen Belebung bzw. durch das Inkrafttreten
der Gemeindefinanzreform Verbesserungen ergeben, sind diese vorrangig zum
Abbau dieser Fehlbeträge einzusetzen.(Druckversion)
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19.07.2006
Jubel all über all - Der Dom wurde
gestrichen
Erst gewinnen wir die WM indem wir dritter werden und
dann wird der Dom auch noch von der Roten Liste der bedrohten Bauwerke gestrichen.
ksta-Leserbrief / HP Fischer
/ Die halbe, ach was die ganze Kölner Presse war voll damit.
Minutiös wurde uns geschildert, mit wem Baudezernent Streitberger frühstücken
wird und mit wem Dombaumeisterin Schock-Werner Witze erzählt. Tagelang
waren sie in Vilnius, um für unseren schönen Dom zu kämpfen.
Das war nicht leicht, denn immerhin hatten sie lediglich drei Entwürfe
in der Tasche, von denen kein einziger abgesegnet und legitimiert war. Auch
der längst überholte Bebauungsplan ist bisher nicht zurück
genommen worden. Tja und dann der Abriss des Barmer Viertels, wie sollte man
den Unesco-VertreterInnen denn erklären, dass man 381 Wohnungen abreißt
ohne einen Plan zu haben, was dort hin soll. Aber immerhin würde ein
Parkplatz nicht den Blick auf den Dom versperren. Kurzum die Kölner Presse
konnte das sich abzeichnende Sommerloch zum Ende der WM erstmal mit unzähligen
Meldungen über den Dom als Weltkulturerbe füllen. Sie alle können
doch echt verdammt froh sein, dass die Stadt nicht den einfachsten Weg gewählt
hat. Wie der gewesen wäre? - Na ganz einfach: den geänderten Bebauungsplan
zurück nehmen, den Denkmalschutz für den Barmer-Block wieder einsetzen
und die Wohnungen renovieren und an Menschen vermieten. Aber auf so einfache
Ideen kommt ja niemand. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, weshalb ich
nicht Dezernent oder Stadtdirektor oder gar Oberbürgermeister bin, mir
fällt immer so was einfaches ein. (Link)
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16.07.2006
Sind Sie nun zufrieden?
Brief
an die Ratsfraktionen
ibv/ Christa Schliebs/ Sehr geehrte "Volks?"vertreterInnen!
Der Kahlschlag des historischen Barmer Blockes ist fast beendet. Sie haben
im Rat entschieden, dass Ihnen die (angeblichen?) Interessen der KölnMesse
und der Wirtschaft wichtiger sind als kostengünstiges Wohnen und Achtung
vor historischen Baudenkmälern. Das Werk eines bedeutenden Kölner
Kirchenbaumeister, Architekten und Stadtverordneten Theodor Ross wird mit
dem Abriss mit Füßen getreten! Als Mitglied der Zentrumspartei
war er von 1907-1919 in der Kölner Stadtverordnetenversammlung tätig;
heute wäre er ihr Kollege im Rat! Außerdem haben Sie wieder einmal
bewiesen, dass BürgerInnenbeteiligung in Köln immer noch nur eine
Worthülse ist!Unser Konzept des Kaufes durch eine in Gründung befindliche
Mietergenossenschaft wurde - mit einer Ausnahme - nicht einmal angeschaut.
Shame on you, Rat der Stadt Köln!
Ich frage Sie: Sind Sie nun zufrieden??
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11.0.7.2006
Leerstehendes
Haus, Grundstück gesucht
ibv/
Die obdachlosen Besetzer des Barmer-Viertels sind von der Stadt Köln
provisorisch in einem Abbruchhochhaus in Vingst untergebracht worden. Die
Sozialdezernentin, Frau Bredehorst, will für diese Gruppe eine dauerhafte
Lösung, doch leider erklärt das Liegenschaftsamt, dass es keinerlei
geeignete Objekte habe. Immerhin zeigt sich jetzt bei der Vertreibung der
Künstler aus dem Clouth-Gelände, dass es doch geeignete Objekte
gibt: für diese Gruppe wird nämlich eine ehemaligen Schule in Frintrop
als Ersatz angeboten. Mit einer solchen Lösung wären auch die Obdachlosen
vom Barmer-Block einverstanden. Doch für sie gibt es angeblich nichts.
Deshalb bitten wir alle Unterstützer und Interessierte, die Augen offen
zuhalten, und uns leerstehende Objekte, insbes. Städtische, zu melden.
Wer etwas weiß oder entdeckt hat, den bitten wir, sich bei uns zu melden
unter der E-Mail-Adresse: barmerviertel@ina-koeln.org. Oder unter den Handy-Nummern:
Martin Massip 0175-25 08 50 1 oder Rainer Kippe 0160-97 94 92 20. Wir sind
uns nämlich nicht ganz sicher, ob das Liegenschaftsamt wirklich den Überblick
über alle in Betracht kommenden Objekte hat.(PDF
53KB)
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13.07.2006
Punks mit Briefkästen
Stadt
hat ehemalige Besetzer aus dem Barmer Viertel in GAG-Haus einquartiert
KR
/ jöf / Neue
Bewohner hat der achtgeschossige GAG-Bau an der Ostheimer Straße 137,
wenn auch nur für begrenzte Zeit. 26 junge obdachlose Punks wurden hier
vom Amt für Wohnungswesen einquartiert. Sie gehörten zu der Gruppe
von Besetzern im Barmer Viertel und lebten nach der Räumung in Zelten
auf einer Freifläche neben der Deutzer Siedlung.
"Die sind vielleicht manchmal etwas laut und fallen durch ihr Aussehen
auf, sind aber ansonsten ganz in Ordnung", beschwichtigte GAG-Vorstand
Günter Ott. Im Veedel wurden nämlich schon Bedenken laut, und CDU-Ratsmitglied
Stephan Pohl berichtete von "pöbelndem Verhalten" an der Vingster
U-Bahn-Haltestelle. Günter Ott schaut nach eigener Aussage "einmal
pro Woche" nach dem Rechten und habe den Punks auch die Spielregeln klar
gemacht. "Als erstes habe ich mir von allen die Namen geben lassen, und
jetzt hat jeder einen eigenen Briefkasten." Pfarrer Franz Meurer hat
einige sogar dazu bewegt, bei der Ferienaktion "HöVi-Land"
mitzuhelfen.
Auf jeden Fall leben die jungen Obdachlosen höchstens bis Ende September
an der Ostheimer Straße. Danach werden die Häuser in diesem Bereich
abgerissen. Die GAG plant hier die Errichtung von 132 neuen Wohnungen inklusive
Supermarkt. "Das wird dann die ganze Ecke aufwerten", so Ott. Mit
Verzögerungen, wie Stephan Pohl sie aufgrund der kurzfristigen Einquartierung
befürchtet, rechnet der GAG-Vorstand nicht.
Über die Zukunft der jungen Menschen machen sich GAG und Stadt zurzeit
gemeinsam Gedanken. Das Haus an der Ostheimer Straße 137 ist schon seit
einigen Jahren komplett von der Stadt angemietet und wird regelmäßig
mit Obdachlosen oder Menschen belegt, die kurzfristig ihre Wohnung verloren
haben. "Insgesamt haben wir 1500 solcher Wohnungen in ganz Köln
an die Stadt vermietet", sagte Günter Ott.
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11.07.06
Hochhäuser weichen dem "Vingstveedel"
GAG
wartet auf Baugenehmigung - Pfarrer Meurer zeigt Verständnis für
Punker
KStA
/ NORBERT RAMME /Die Tage der beiden Hochhäuser an der Ostheimer Straße
135 und 137 sind gezählt. Im Oktober sollen sie abgebrochen werden, ebenso
die benachbarten Gebäude einer früheren Tankstelle. Dort will die
Wohnungsbaugesellschaft GAG das "Vingstveedel" errichten. Auf dem
Eckgrundstück zwischen Nobelstraße und Ostheimer Straße ist
eine moderne Häuserzeile mit 132 Sozialwohnungen sowie mehrere Geschäfte,
ein Ladenlokal für die "Jobbörse" und ein größerer
Supermarkt geplant. "Derzeit warten wir noch auf die Baugenehmigung",
sagte GAG-Vorstand Günter Ott auf Anfrage.
Während eines der Hochhäuser bereits leer steht, wohnen in dem anderen
noch drei Familien sowie 25 Menschen aus der Punker- und Hausbesetzerszene,
die kürzlich nach der Räumung des Barmer Viertels in Deutz von der
Stadt in die Wohnungen in Vingst eingewiesen wurden. Schließlich hat
die Stadt - so Ott - die Häuser schon seit langem von der GAG angemietet,
um dort "besonders schwierige Personen" unterzubringen. Durch diese
kurzfristige Belegung des Hauses mit den jungen Punkern sieht CDU-Ratsmitglied
Stephan Pohl den Start der Sanierung gefährdet. Pohl: "Ich befürchte
erhebliche Zeitverzögerungen. Zudem klagen die alteingesessen Anwohner,
dass sie von den neuen Bewohnern angepöbelt würden und diese zudem
mehr Lärm und Dreck verursachen."
Für solche Klagen hat Pfarrer Franz Meurer wenig Verständnis. "Gut,
die schmeißen vielleicht mal ne Bierflasche in der U-Bahn. Aber die
jungen Leute tun doch keinem etwas." Ähnlich sehen dies die Vertreter
von Stadt und Wohnungsbaugesellschaft. Ott: "Ich habe ja mit allen gesprochen.
Ich sehe da weder ein Bedrohungspotenzial, noch eine Gefährdung für
die Nachbarschaft." Die GAG arbeitet derzeit an einem Konzept, die Hausbesetzer
schon bald auf andere Wohnungen zu verteilen. Ott: "Die brauchen eine
vernünftige Unterbringung mit sozialer Betreuung und gezielten Hilfsangeboten.
Man sollte ihnen den Weg zurück in die normale Gesellschaft ermöglichen."
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10.07.2006
Uns
reißt hier keiner ab!
Ehepaar
kämpft im Barmer Viertel erfolgreich gegen die Bagger +++ Für die
Stadt wird's jetzt richtig teuer
BILD
/ JOACHIM BRÜCHER, JAN WEHMEYER /
Wie ein Kartenhaus wird das Barmer Viertel weggepustet. Gewaltige Stahl-Arme
reißen die Beton-Wände spielerisch in Stücke. Nur ein Haus
darf keinen Kratzer abkriegen... Deutz-Mülheimer-Straße 33. Hier
wohnen die letzten Mieter des Barmer Blocks. "UNS REISST KEINER AB!"
Wirte-Ehepaar Rosemarie und Günther Rüdiger trotzen der städtischen
Planier-Wut, wollen ihre Kneipe "Zur Post" sowie die Dachgeschoßwohnung
nicht aufgeben. Rüdigers haben Nerven. Noch besser: einen Mietvertrag.
Der läuft bis Anfang 2008. "Unter Kostengesichtspunkten wäre
es günstiger, das Haus mit abzureißen", so Axel Rosteck (46),
Stellvertretender Leiter des Liegenschaftsamtes. Angeblich wurden Rüdiger
50 000 Euro angeboten, damit er vorzeitig auszieht. Rosteck: "Es geht
unterm Strich immer ums Geld. Entweder wir werden uns einigen oder nicht.
Da sind wir nicht unter Druck." Aber klar ist auch: So wird es teurer
für die Stadt, die 2006 die Immobilie von privat erworben hatte. Das
Gebäude muß abgestützt werden, eine Abrißfirma später
noch mal anrücken.
Bis dahin können sich die Rüdigers auf den üblichen Kleinkrieg
mit dem Vermieter einstellen. Bei einem Besuch von Stadt-Mitarbeitern und
Architekten ("Zweck des Besuches war, zu prüfen, wie das Haus beim
Abriß abgestützt werden müßte") sollen diese ein
Loch mit Vorschlaghämmern in die Decke zum Wohnzimmer geschlagen haben.
So heißt es in einem Brief der Initiative Barmer Viertel an den Kölner
Rat. Dabei sollen Trümmer auf die Couch gestürzt sein. Inzwischen
türmen sich die Geröll-Berge im Innenhof - Staub und Dreck dringen
in das bewohnte Haus. Statt um Verständnis zu bitten, klebte ein Mitarbeiter
des Liegenschaft-Amtes Zettel ins Treppenhaus, in denen er mangelnde Sauberkeit
beklagt. "Wird auch weiterhin gegen die Reinigungspflicht verstoßen,
behalte ich mir (...) vor, eine Fachfirma (...) zu beauftragen." Die
Kosten müßten die Mieter tragen...
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01.07.2006
Barmer
Block besetzt
Das Gefühl eines großen Potenzials
wildcat-zirkular
77 / Alix / Im
"Barmer Block" hat drei Monate lang ein ungewöhnliches Besetzungsexperiment
stattgefunden. Ungewöhnlich nicht nur wegen Dauer und Größe,
sondern vor allem wegen der sozialen Mischung. Der Raum, den ein paar Linke
aufgemacht hatten, wurde von "der Straße" übernommen.
So entstand ein explosives Gemisch, das einerseits der Stadt schwer zu schaffen
machte, andererseits aber auch nach innen für heftige Konflikte sorgte.
Die Linke erwies sich dabei größtenteils als unfähig oder
unwillig, mit den Widersprüchen wirklicher sozialer Bewegungen umzugehen.
(mehr)
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23.06.2006
Demo
- Wir kommen raus aus dem Abseits
ibv/
Information / Liebe
Mitglieder und UnterstützerInnen der IBV, ursprünglich hatten wir
für Montag, den 26.06.06 eine Kundgebung am Müngersdorferstadium
zum Viertelfinale geplant, um unseren Gästen zur WM auch eine andere
Facette Kölns zu zeigen. Weil es aber eine
große* Demonstration gegen Verarmung zur WM in Köln am Montag gibt,
haben wir uns entschlossen, an ihr teilzunehmen.
Die Demonstration startet: Montag, 26.06.06 18:00 Uhr Domplatz Wir demonstrieren
mit, unter dem Motto: "Zu Gast bei Obdachlosen" Die obdachlos
gemachten Besetzer des Barmer Blocks sind zur Zeit notdürftig in einem
Abrißhochhaus untergebracht. Wir fordern mit ihnen zusammen eine dauerhafte
Unterbringung in einem geeigneten Objekt. Informationen zur Demonstration
gibt es unter den Links: http://www.tacheles-sozialhilfe.de/aktuelles/2006/WM-Protest-Aufruf.html,
http://www.agitart.de/wm_montagsdemo.htm
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23.06.2006
Barmer
Block * 1913 - 2006
ibv
/ 1913 von seinen
Eltern, dem Erbbauverein, liebevoll ins Leben entlassen, war der Barmer Block
ein wahres Schmuckstück des Genossenschaftsbau. Seinen Mietern bot er
einen wunderbaren Innenhof, Ruhe vor dem Zug- und Messeverkehr und einen Zusammenhalt
fast wie im Dorf.
Zwei Weltkriege
überlebte der Barmer Block. Doch dann wurde er von seinen Eltern schnöde
verkauft und verraten. Die Mieter mussten weichen, das ganze Barmer Viertel
wurde leergezogen. Zudem verlangte die Stadt Köln als neuer Eigentümer,
dass die Eltern selbst ihr eigenes Kind aus der Welt schaffen. So hat der
Erbbauverein eigenhändig den Abriss begonnen. Seit Mittwoch, den 21.Juni,
legen die Bagger den Barmer Block in Schutt und Asche. Die Profiteure aus
Politik, Messe und der Kölner Medienmacht klatschen unverhohlen Beifall.
Die Hinterbliebenen,
20.000 Kölner Wohnungssuchende, gedenken in stiller Trauer der 260 schönen
und erschwinglichen Wohnungen.
Die Trauerfeier findet
statt am Freitag, den 23.Juni 2006 um 18 Uhr am Barmer Platz. (PDF
73KB) Fotostrecke
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22.06.2006
Bagger
frisst sich durch den Barmer Block
KR
/ cid / Nach langem
Gezerre um das Herzstück der Barmer Siedlung hat nun auch der Abriss
des Barmer Blocks begonnen. Er gehe zurzeit davon aus, das Gelände Ende
August der Stadt übergeben zu können, sagt Uwe Neuhaus, Vorstand
des Erbbauvereins. Ob bis dahin auch jenes Haus an der Deutz-Mülheimer
Straße abgerissen ist, in dem sich eine Gaststätte befindet, ist
ungewiss. "Wir verhandeln mit dem Pächter", sagt Stadtsprecher
Dr. Ulrich Höver. Notfalls bleibe das Haus, durch Balken abgestützt,
noch eine Weile länger stehen. Pressespiegel
zur Dokumentation
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22.06.2006
Barmer
Block - Gaststätte "Zu Post" von Brand bedroht
ibv
/ Sehr
geehrte Mitglieder des Rates der Stadt Köln,
wir wenden uns heute an Sie mit der Bitte einzuschreiten und dem Wirt Gunther
Rüdiger von der Gaststätte "Zur Post" in der Deutz-Mülheimer
Straße zu helfen. Das Haus ist Teil des Barmer Blocks und ist seit April
im Eigentum der Stadt Köln. Wie
Sie sicherlich wissen, hat der Barmer Block am 12. Juni 06 gebrannt. Was Ihnen
nicht bekannt sein wird, weil es nicht in der Presse berichtet wurde, ist,
dass das Nachbarhaus neben der Gaststätte am 18.Juni ebenfalls gebrannt
hat, und zwar wiederum vom Innenhof her. Brandursache in beiden Fällen
sind riesige Holzhaufen, bestehend aus den Dielen, Türen und Balken der
ehemaligen Wohnungen. Diese Holzhaufen im Innenhof widersprechen allen Brandschutzvorschriften.
Spätestens nach dem Brand am 12. Juni hätten sie beseitigt werden
müssen, denn da hatte sich das Gefahrenpotential dieser Zusammenstellung
von ausgetrocknetem, leicht entflammbarem Brennmaterial verwirklicht. Wie
Sie auf dem Foto sehen können, liegt direkt bis neben der Gaststätte
der Familie Rüdiger, auch nachdem es dort bereits gebrannt hat, immer
noch ein Holzhaufen.
Wir fragen uns,
ob man einen solchen Gefahrenherd noch als grobfahrlässig bezeichnen
kann, oder ob darin nicht bereits ein bedingter Vorsatz zu erblicken ist,
sprich, dass billigend in Kauf genommen wird, dass der nächste Brand
zwangsläufig früher oder später ausbrechen muss, die Gaststätte
erfassen und die Existenz der Familie Rüdiger vernichtet. Im Volksmund
nennt man so etwas: "warmer Abbruch". Die Familie Rüdiger und
die beiden türkischen Familien, die auch noch in dem Haus wohnen, leben
jetzt in ständiger Angst vor dem nächsten Brand. Der Eindruck, dass
hier mit fragwürdigen Methoden Mieter vertrieben werden sollen, damit
auch ihr Haus endlich abgerissen werden kann, wird auch noch durch andere
Vorfälle verstärkt: Am 14.Juni 06 besichtigte der Erbbauverein zusammen
mit der Stadt Köln, einem Architekten und mehreren Bauarbeitern das Haus
der ZUR POST. Offizieller Zweck des Besuches war zu prüfen, wie das Haus
beim Abriss abgestützt werden müsste. Tatsächlich wurde bei
diesem Besuch vom Dachboden aus mit Vorschlaghämmern die Decke zum Wohnzimmer
der Familie Rüdiger durchbrochen. Deckentrümmer landeten auf der
Wohnzimmercouch, auf der zufällig niemand saß. Das Versprechen,
diesen Schaden wieder in Ordnung zu bringen, ist bis heute nicht eingelöst.
Eine Entschuldigung und Entschädigung stehen ebenfalls noch aus. Der
Wachtdienst des Erbbauvereins stellt sich immer wieder mit seinen scharfen
Hunden, die keinen Maulkorb tragen, in den Eingang der Gaststätte "ZUR
POST". Zum Teil werden von ihm auch direkt Gäste, die "ZUR
POST" wollen, angepöbelt und verscheucht. Auch dies ist eine Methode,
um die Familie Rüdiger zur Aufgabe ihrer wirtschaftlichen Existenz zu
zwingen.
Stellt man alle diese Vorfälle nebeneinander, wird ein Muster erkennbar,
das eigentlich weder zu einer Genossenschaft wie dem Erbbauverein, noch zu
der Stadt Köln passt, vielmehr gewöhnlich dem Milieu von Spekulanten
und Miethaien zugeordnet wird. Wir bitten Sie, dafür Sorge zu tragen;
die Sicherheit der Gaststätte "ZUR POST" vor Bränden zu
gewährleisten, indem die angrenzenden Holzstapel entfernt werden; den
ungestörten Besuch von Gästen sicherzustellen, indem die Sicherheitskräfte
angewiesen werden, sich von der Gaststätte "ZUR POST" fernzuhalten
und in diesem Bereich keine Hunde einzusetzen; die Schäden in der Wohnzimmerdecke
der Familie Rüdiger zu beseitigen.
Mit freundlichen Grüßen / Für die Initiative Barmer Viertel
/ gez. Martin Massip Rainer Kippe (PDF
131KB)
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17.06.2006
Protest
während der Kölner WM-Spiele
WDR 2 - REGIONALNACHRICHTEN / Unter dem Motto
"Zu Gast bei Obdachlosen" sind bei den kommenden WM-Spielen in Köln
Kundgebungen in der Nähe des Stadions geplant. Die Demonstranten wollen
damit dauerhafte Wohnungen für obdachlose Punker fordern, die während
der Hausbesetzungen im mittlerweile geräumten Barmer Viertel gelebt hatten.
Die Stadt hatte den Punkern nach der Räumung Wohnraum befristet zur Verfügung
gestellt. Nach Polizeiangaben sind die Protestaktionen ordnungsgemäß
angemeldet worden (Fotostrecke)
Pressespiegel
zur Dokumentation
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17.06.2006
HOMELESS
IN COLOGNE
ZU
GAST BEI OBDACHLOSEN +++ T'HUISLOS IN KEULEN
+++ SIN TECHO EN COLONIA +++ SANSTOIT A COLOGNE
ibv-Flyer
/ Köln präsentiert
sich Ihnen heute von seiner Schokoladenseite: Fußball, Dom und Kölsch.
Uns Obdachlose hat es versteckt: für die Dauer der WM sind wir in einem
Abbruchhaus untergebracht worden. Danach müssen wir wieder raus, und
wissen nicht wohin.
Damit will die Stadt unliebsame Kritiker mundtot machen. Denn WIR PUNKER hatten
mit vielen anderen bis vor zwei Wochen den Barmer Block in Deutz bewohnt.
Dort wurden wir am 1.Juni geräumt, weil besetzte Häuser nicht zum
neuen Kölner Image passen. Jetzt stehen die Häuser leer und werden
bald abgebrochen, obwohl bis heute niemand weiß, was an ihre Stellen
kommen soll. Für die nächsten Jahre entsteht hier der teuerste Parkplatz
Deutschlands.
DEUTSCHLAND
VOR, NOCH EIN TOR
Mit diesem Abbruch
sollen Machenschaften zwischen reichen Investorengruppen, PolitikerInnen und
Kölner Medienmacht gedeckt werden. In Köln nennt man das beschönigend
"Kölscher Klüngel". Die Staatsanwaltschaft ermittelt bereits,
und ebenso die EU.
Oberbürgermeister Fritz Schramma ist für uns nicht zu sprechen.
Er verwehrt uns den Zutritt zum Rathaus. Deshalb bitten wir Sie: sprechen
Sie Fritz Schramma an und bitten Sie Ihn, den Abriss des Barmer Blocks zu
stoppen und uns Obdachlosen eine dauerhafte und menschenwürdige Bleibe
zu geben. Sicher hat er ein Ohr für seine Gäste. Rufen Sie Fritz
Schramma an unter 0221-22126070 und lassen Sie sich mit ihm verbinden. (PDF
153 Kb)
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16.06.2006
Obdachlosen-Demos zu den Kölner
WM-Spielen
NRhZ/IBV
- 15.6. / Zu allen WM-Spielen in Köln hat die Initiative Barmer Viertel
in unmittelbarer Nähe des Stadions Kundgebungen unter dem Titel "Zu
Gast bei Obdachlosen" angemeldet. Hintergrund ist die Haltung der Stadt
Köln zur Perspektive der aus dem Barmer Block geräumten Gruppe obdachloser
Punker. In einem Gespräch am 15.Juni mit Sozialderzenentin Marlis Bredehorst
und den Leitern des städtischen Wohnungsversorgungsbetriebs wurde laut
IBV deutlich, dass die Sozialverwaltung "sich nicht einmal in der Lage
(sah), wie von uns gefordert, eine öffentliche Erklärung abzugeben,
dass eine dauerhafte Lösung für die obdachlosen Punker gesucht wird",
die nur bis September gemeinsam in einem Abbruchhaus in Vingst wohnen dürfen.
Es gebe "Teile der Verwaltung, denen es nur auf Ruhe bei der WM ankommt
und nicht auf eine dauerhafte Lösung".
Richtigstellung zur Meldung "Obdachlosen-Demos"
NRhZ/MB
16.6. / Zu dieser Meldung, die auf einer Pressemitteilung der IBV beruht,
teilt heute Marlis Bredehorst, Beigeordnete der Stadt Köln, Dezernat
für Soziales, Senioren, Wohnen und Beschäftigungsförderung
mit: "Die Darstellung meiner Äußerung während eines
Gesprächs mit der Initiative Barmer Viertel am 14. Juni entspricht nicht
den Tatsachen. Richtig ist vielmehr folgender Sachverhalt: Die Verwaltung
der Stadt Köln, die ich als zuständige Dezernentin in diesem Gespräch
vertreten habe, hat eine Erklärung abgegeben, in dem ich der Initiative
Barmer Viertel zugesagt habe, dass ich mich mit meiner ganzen Kraft für
eine dauerhafte Lösung einsetze. Bei der Suche nach dieser dauerhaften
Lösung ist eine dezernatsübergreifende Zusammenarbeit mit anderen
Verwaltungsbereichen notwendig. Der letzte von Ihnen zitierte Satz ist von
mir nicht gesagt worden."
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15.06.2006
Gespräch
mit der Sozialverwaltung
ibv
/ Pressemitteilung / Die
IBV, sowie die Gruppe obdachloser Punker aus dem geräumten Barmer Block,
trafen sich am 15.06.06 mit der Sozialverwaltung, vertreten durch Sozialderzenentin
Marlis Bredehorst, Amtsleiter Wohnungsversorgungsbetrieb Michael Schleicher,
stellvertretender Amtsleiter Wohnungsversorgungsbetrieb Herr Kube. Bei
diesem Gespräch wurden die vielen kleinen praktischen Probleme, die sich
aus dem Einzug der Punkergruppe in die Notunterkunft in Vingst ergeben haben,
wie fehlende Schlüssel, ausgelegtes Rattengift um das Hochhaus (Gefährdung
der Hunde), Kakerlakenbefall in einigen Wohnungen (vor Einzug), etc. besprochen.
Sowohl die Wohngruppe
als auch die Initiative Barmer Viertel würdigten es als grossen Fortschritt,
dass die Punker als Gruppe anerkannt worden und geschlossen untergebracht
worden sind, auch wenn es vorerst nur um eine provisorische Unterbringung
bis zum Abriss des Hochhauses im September handelt.
Die Kölner
Punker haben eine lange Geschichte von selbstorganisierten Besetzungen, die
zumeist in der Öffentlichkeit totgeschwiegen wurden, und anschliessender
Vertreibung. Jetzt zeichnet sich für ihre Dauerobdachlosigkeit eine Lösung
ab. Frau Bredehorst erklärte, dass sie sich mit ganzer Kraft für
eine dauerhafte Lösung einsetzen werde, dass aber die anderen zuständigen
Dezernate der Verwaltung mitziehen müssten. Ihr Dezernat habe die Aufgabe
übertragen bekommen, weil man die Punker bei der WM von der
Straße haben wolle. Damit sei aber die Verwaltung als ganzes in der
Pflicht. Für ihren Einsatz danken wir Frau Bredehorst, Herrn Schleicher
und Herrn Kube.
Mit der Sozialverwaltung
waren wir uns in zwei Fragen leider uneins. Zum einen stellt sich die Sozialverwaltung
eine Finanzierung der Unterbringung der Punker dadurch vor, dass diese ALG
II beantragen und dadurch ihre Unterbringungskosten jeweils individuell getragen
werden. Wir verstehen, dass die Verwaltung ein beonderes Interesse an diesem
Modell hat, da ALG II nicht von der Kommune, sondern vom Bund bezahlt wird.
Wir sind aber der Auffassung, dass man damit einer Gruppe, die mit Behörden
nicht umgehen kann und will, nicht gerecht wird. Deshalb halten wir es für
die angemessenste Lösung, wenn die Stadt Köln die Unterbringung
selbst finanziert. Auch wenn man das nicht will, kann man verbreitet sind
unter ihnen eine hohe Sterblichkeit herrscht und sie nicht erwerbsfähig
sind. Daher haben sie in ALG II nichts zu suchen. In anderen Städten
erhalten Punker daher Sozialhilfe. Wir verstehen, dass der Stadt Köln,
diese Lösung nicht schmeckt, weil sie von der Kommune finanziert werden
muss. Es ist aber, wenn man eine individuelle Lösung will, die sachlich
angemessene Lösung. Ebenso wenig findet der Vorschlag der Sozialverwaltung,
die bestehende Gruppe aus 25 Menschen in drei Gruppen aufzuteilen, unsere
Gegenliebe. Bei der Räumung des Barmer Platzes hatten wir besprochen,
daß die Gruppe als Ganzes von der Verwaltung untergebracht wird , daß
sie aber auch nicht größer wird von unserer Seite.
Leider wurde bei
dem Gespräch auch deutlich, dass es Teile der Verwaltung gibt, denen
es nur auf Ruhe bei der WM ankommt und nicht auf eine dauerhafte Lösung.
Die Sozialverwaltung sah sich nicht einmal in der Lage, wie von uns gefordert,
eine öffentliche Erklärung abzugeben, dass eine dauerhafte Lösung
für die obdachlosen Punker gesucht wird.
Nachdem wir beim Barmer Block bereits einmal von der Verwaltung hereingelegt
wurden, in dem man uns für den 2. Juni Verhandlungen mit dem Liegenschaftsamt
zusagte und am 1. Juni räumte, bleibt uns nichts anderes übrig,
als auch bei der WM unseren Protest auf die Straße zu tragen. Wenn es
gewünscht ist, sind wir der Stadt Köln bei der Suche nach einer
dauerhaften städtischen Unterkunft für die Punker auch schon bei
der WM gerne behilflich. Wir
haben zu allen WM-Spielen im Kölner Stadion in unmittelbarer Nähe
Kundgebungen "Zu Gast bei Obdachlosen"
angemeldet.
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12.06.06
Brand
im Barmer Viertel
IBV
/ Pressemitteilung /
Heute gegen 11 Uhr am Vormittag hat es im Barmer Block gebrannt und somit
erneut den Anlass zu einem weiteren Großeinsatz von Feuerwehr und Polizei
gegeben. Der Brand nahm solche Ausmaße an, dass der Dachstuhl der Barmer
Str. 21 einseitig fast komplett ausbrannte und einstürzte. (Siehe
Fotostrecke).
Bekanntlich wurde der Barmer Block vom Ordnungsamt und er Feuerwehr am 1.
Juni unter anderem deswegen geschlossen, weil die Besetzer Brandschutzwege
blockiert hätten. Es stellt sich die Frage, welche Auflagen die Feuerwehr
dem Erbauverein hinsichtlich des Brandschutzes gemacht hat. Auf dem Innenhof
sind nämlich Berge von ausgebauten Deckenpaneelen, Bodendielen, Türen
und Treppengeländern aus Holz erst nach der Räumung teilweise meterhoch
aufgehäuft worden - etwas, was die Besetzer nie gewagt hätten. Die
beiliegenden Fotos vom Tag der Räumung und von heute belegen dies. Die
Initiative Barmer Viertel dagegen hatte sogar schon vor 3 Monaten die Stadt
Köln, insbesondere das Grünflächenamt schriftlich eindringlich
um die Beseitigung der vom Erbauverein gefällten und im kompletten Innenhof
verstreuten Bäume, auch unter Brandschutzaspekten, gebeten. Es ist ohne
weiteres ersichtlich, dass die Holzstapel mit dem Brandschutzvorschriften
in keiner Weise vereinbar sind. Bei den zur Zeit herrschenden Zuständen
kann es als ein Glücksfall angesehen werden, dass sich der Brand nicht
rasend schnell über diese Holzstapel auf den gesamten Block ausgebreitet
hat.
Nach den ganzen Ungereimtheiten um den Barmer Block stellt sich die Frage,
ob die Missachtung der Brandschutzvorschriften bloße Fahrlässigkeit
war. Es ist merkwürdig, dass gerade die Barmer Strasse 21 brannte, das
einzige Haus, in dem regulär Bewohner gemeldet waren.
Für die Ordnungshüter der Stadt Köln und den Erbbauverein ist
es mehr als nur peinlich, dass gerade unter ihrer Obhut Brandschutzvorschriften
verletzt werden und der Barmer Block in Flammen steht. Jetzt dürfte wirklich
der Zeitpunkt gekommen sein, wo Gewerbeaufsicht, Ordnungsamt und Feuerwehr
tätig werden müssen, diesmal aber nicht nur als Alibi für eine
polizeiliche Räumung, sondern in Erfüllung ihrer originären
Aufgaben.
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10.06. 2006
Camp
Barmer Platz:
Zwischenlösung für obdachlose ehemalige Besetzer gefunden
IBV
/ Presseinformation / Die
Gruppe der fünfundzwanzig obdachlos gewordenen ehemaligen Besetzer des
Barmer Blocks ist heute umgezogen und hat ihr Not-Camp am Barmer Platz aufgelöst.
Die Polizei hatte das Camp geduldet, weil für sie einsichtig war, dass
es sich bei den Camp primär um Obdachlosigkeit handelte, und weniger
um ein polizeiliches Problem. Die Polizei machte aber deutlich, dass sie auch
von der Stadt eine schnelle Lösung des Problems erwarte, auch wegen der
Sicherheitsprobleme während der WM.
Herr Schleicher
vom Dezernat für Soziales der Stadt Köln und Herr Ott von der GAG
hatten am gestrigen Freitag als Zwischenlösung eine Bleibe in einem Hochhaus
in Vingst angeboten, was im Herbst abgerissen wird.Fast
alle Mieter sind dort ausgezogen und die Gruppe konnte heute zwei Etagen beziehen.
Seit langem haben sie nun wieder Wasser und Strom. Wir freuen uns, dass Pfarrer
Franz Meurer vor Ort war und die Gruppe willkommen geheißen hat.
Nachdem die Stadt
zunächst untätig geblieben war, und nachdem am Donnerstag noch ein
städtisches Haus zeitweilig besetzt wurde und Polizeikräfte am Freitag
morgen eine Räumung des Barmer Platzes durchsetzen wollten, konnte diesmal
in letzter Minute der Dialog über die polizeiliche Gewalt siegen.
Wir sind froh, dass
das Camp am Barmer Platz ein Ende gefunden hat. Nicht nur, dass es inmitten
des Abrisses ein trostloser Platz ist, sondern auch, weil während der
WM das Risiko von Attacken auf das Camp steigt. Und tatsächlich war heute
der erste WM-Zwischenfall am Barmer Platz zu vermelden. Hooligans warfen vom
S-Bahngleis Steine nach den Menschen auf den Barmer Platz. Durch die Polizei
vor Ort konnten sie aber sehr schnell festgenommen werden.
Für nächste
Woche wurden seitens der Stadt Verhandlungen über eine endgültige
Wohnlösung zugesagt, wo die Gruppe, die überwiegend aus Punkern
besteht, gemeinschaftlich zusammen leben kann. Damit würde eine Jahre
lang dauernde Ausgrenzung von Punkern in Köln beendet.
Es wäre gut,
wenn ein schnelles Verhandlungsergebnis erzielt werden könnte. Die Lösung
des Wohnproblems der Kölner Punker als Gruppe ist seit langem überfällig.
Damit würden aber auch die bereits angemeldeten Protest-Kundgebungen
(zur Obdachlosigkeit der Punker) der Initiative Barmer Viertel zur WM überflüssig
werden, und allen Seiten eine unnötige Auseinandersetzung erspart bleiben.
Beim Barmer Block
hatte das Liegenschaftsamt für Freitag, den 02.06.06 Verhandlungen angeboten.
Am Donnerstag, den 01.06.06 ließ die Stadt aber räumen. Nach der
Räumung erklärte die Stadt, nun gäbe es keinerlei Gesprächsbedarf
mehr. Erst auf Intervention der Polizei war die Stadt schließlich bereit,
sich damit auseinander zu setzen, dass mitten in Köln Leute notdürftig
zelten müssen. Nur durch zielgerichtete und zügige Verhandlungen
kann die Stadt jetzt das Vertrauen wieder herstellen, dass es ihr tatsächlich
um eine Lösung geht, und nicht einfach darum, das Problem aus der WM
herauszuhalten. (PDF
99KB)
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09.06.2006, 13:30 Uhr
Drohende
Räumung des Obdachlosen-Camp am Barmer Platz
IBV / Presseerklärung
/ Die
Polizei will heute noch das Obdachlosen-Camp am Barmer Platz gewaltsam räumen,
obwohl die 20 Menschen noch keine Bleibe gefunden haben. Soll wieder Gewalt
statt Dialog praktiziert werden?
Am Donnerstag, den
1. Juni, haben Ordnungsamt und Polizei die Bewohner des Barmer Blocks auf
die Straße gesetzt. Sofort danach wurde mit dem Abriss begonnen. Damit
wird auf der einen Seite Wohnraum vernichtet. Auf der anderen Seite ist damit
eine ganze Gruppe Bedürftiger obdachlos gemacht worden, obwohl es in
Deutschland verboten ist, Menschen auf die Straße zu setzen und einfach
obdachlos zu machen. Seit einer Woche hat sich nun schon die Stadt Köln
nicht darum gekümmert. 20 ehemalige Bewohner wurden so gezwungen, inmitten
des Abrissstaubes und dem Dröhnen der Abrissbagger notdürftig und
menschenunwürdig mit Planen und einiger Zelte auf dem Barmer Platz zu
kampieren. Erst
gestern fand Sozialdezernentin Marlis Bredehorst Zeit, mit den ehemaligen
Bewohnern zu reden. Dass Zustandekommen dieses Termins ist auch ein Verdienst
der Polizei, die das Camp auf dem Barmer Platz als ein Problem von Obdachlosigkeit
und nicht als Ordnungswidrigkeit ansieht und von der zuständigen Stadt
Köln erwartet, dass sie eine Lösung findet. Sozialdezernentin Bredehorst
machte deutlich, dass es durch die geänderte Gesetzeslage schwierig sei,
eine Lösung für eine ganze Gruppe zu finden und deren Notunterbringung
zu finanzieren. Sie sei aber bereit, ihr Möglichstes zu tun, jedoch habe
ihr das Liegenschaftsamt in einem Gespräch mitgeteilt, dass es keine
passende Räumlichkeit habe.
Weder Polizei noch
Besetzer möchten, dass das Camp mangels einer vernünftigen Lösung
auf dem Barmer Platz fortgesetzt wird. wo es in seiner zentralen Lage zur
leichten Angriffsfläche für Hooligans werden kann. Diesmal verlangen
wir sofort Wasser und Strom, damit es nicht wieder zu den unhygienischen Zuständen
kommt, die zwangsläufig eintreten, wenn man so eine große Gruppe
unversorgt lässt. Positiv
haben wir die Mitteilung von Frau Bredehorst aufgenommen, dass auch der Kämmerer
Herr Soenius an einer Lösung interessiert sei. Wenn die Stadt Köln
eine andere Unterbringungsmöglichkeit für die ganze Gruppe samt
ihren Hunden anbietet, sind wir auch bereit, darauf einzugehen. (PDF
123KB)
Ansprechpartner: Rainer Kippe 0160 - 97 94 92 20 Martin Massip 0175 - 25 08
501
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02.06.2006
Die
Besetzer sind jetzt wieder obdachlos
Raphael
Haugwitz / IBV/ Viele
Bewohner des Barmer Viertels sind jetzt wieder obdachlos. Sie haben
deshalb auf dem Barmer Platz ein provisorisches Camp errichtet. Das Camp dient
als Sammelpunkt und Anlaufstelle.
Fotostrecke
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07.06.2006
Bilder
vom 1. Juni - Tag der "Räumung"
Raphael
Haugwitz / IBV/
Einige Fotos von den Ereignissen am Tag der Räumung, dem 1. Juni 2006, sind
nun online gestellt. Sie zeigen die "Begehung"
durch die Polizei am Morgen, die Kundgebung
beim Bauwagen am Abend sowie den anschließenden Protestzug
durch Deutz.
Komplette
Seite
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02.06.2006
Räumung
für die Logistikzone der Messe
Stadt Köln schafft auf ihre Weise Ordnung
IBV
/ Flyer / Gestern
wurde der Barmer Block geräumt. Kämmerer Soenius hat aktiv die Räumung
betrieben. Um sich der gerichtlichen Überprüfung der Räumung
zu entziehen, wurde das Ordnungsamt vorgeschickt. Alle Häuser wurden
per Ordnungsverfügung geschlossen, weil
- die Hauseingänge verbarrikadiert waren (wie erstaunlich in einem besetzten
Haus)
- die hygienischen Verhältnisse im Haus bedenklich waren. Verantwortlich
dafür sind alleine die Stadt Köln und der Erbbauverein, welche sich
geweigert haben, Strom und Wasser anzuschließen, und dadurch einen ordnungswidrigen
Zustand geschaffen haben
- ein paar Dachziegel fehlten (Die Bewohner haben dem Bauordnungsamt bei der
Begehung am Mittwoch angeboten, sofort nachzudecken. Schon mal was vom Grundsatz
des mildesten Mittels gehört?)
- Benzin gefunden wurde (damit wurde der Generator betrieben)
- Elektrische Leitungen schadhaft waren und es deshalb zu Kabelbränden
kommen könnte. Wie denn bitte ohne Strom?
- Und so weiter
Angeblich habe man
nicht geräumt. Aber natürlich war der Polizeieinsatz von langer
Hand vor-bereitet, fünf Hundertschaften zieht man nicht mal eben von
Mittwoch auf Donnerstag zusammen, Absperrungen und Bauarbeiter des Erbbauverein
standen bereit. Das Ergebnis der ordnungsbehördlichen "Begehung"
war damit schon fest einkalkuliert. Trotzdem weist das Vorgehen hässliche
Schönheitsfehler auf
- dem Bauordnungsamt wurde nicht der Zutritt zu den übrigen Gebäuden
verwehrt, sondern ein Termin für Freitag Mittag angeboten. Bei seiner
Begehung am Mittwoch brauchte das Bauordnungsamt zwei Polizisten. Alle wurden
friedlich eingelassen. Am Donnerstag wurden fünf Hundertschaften in Bewegung
gesetzt. Am Freitag hätte da abgesprochen das Bauordnungsamt ebenfalls
nur zwei Polizisten gebraucht.
- am Freitag hatte die Initiative Barmer Viertel einen Termin beim Liegenschaftsamt,
um über die Häuser zu verhandeln. Am Mittwoch haben wir angeboten
über den Termin für den Zugang für Feuerwehr und Gesundheitsamt
am Freitag zu sprechen. Die
Zustände in dem Block sind Polizei und Verwaltung seit Wochen bekannt.
Das jetzige ordnungsbehördliche Vorgehen ist also nur ein Vorwand, um
zu räumen und abzureißen. Keines der ordnungsrechtlichen Probleme
war unbehebbar und die Bewohner hätten sich darauf eingelassen. Die wüste
Begleitmusik der Stadt, gegen Zustände zu hetzen, die man durch die Verweigerung
von Wasser und Strom mitgeschaffen hat, ist politisch charakterlos und niederträchtig.Die
Besetzer wurden rechtlos gemacht
- eine Ordnungsverfügung ist nur dem Erbbauverein zugegangen, aber nicht
einem einzigen Bewohner. Dabei hätte für jeden einzelnen nachgewiesen
werden müssen, warum seine Wohnung nicht bewohnbar ist. Die Häuser
sind im ganz unterschiedlichem Zustand, ebenso die Wohnungen. Die pauschalen
Behauptungen der Stadt über das gesamte Gelände besagen gar nichts.
Den Bewohner sind ihre Wohnungen geschlossen worden, ohne ihnen die verwaltungsrechtliche
Möglichkeit zu geben, dies zu überprüfen. Das ist schlicht
illegal. Es gilt immer noch das Grundrecht der Unverletzlichkeit der Wohnung
auch für Besetzer.
- Die meisten Bewohner sind obdachlos gemacht worden. Auch das ist illegal.
In Deutschland ist es immer noch verboten jemanden einfach auf die Straße
zu werfen und das wissen die zuständigen Ämter der Stadt Köln
genau. Die Schaffung von Obdachlosigkeit ist selbst eine Ordnungswidrigkeit.
Es ist genau das eingetreten,
was die Initiative in Ihrer Presseerklärung vom 23.05.06 befürchtet
hatte: "Trotzdem die Dinge im Fluss sind, hat die Initiative erfahren,
dass die Polizei mit Billigung der Verwaltung eine polizeiliche Räumung
noch vor Beginn der Weltmeisterschaft erwägt. Nach Informationen der
Initiative soll die Räumung u.U. schon an diesem Freitag vollzogen werden
unter Ausnutzung des langen Wochenendes und der Tatsache, dass die Politik
dann abgetaucht ist. Für
eine polizeiliche Räumung aus ordnungs-rechtlichen Gesichtspunkten gibt
es keinen Grund, da vom Barmer Block weder Störungen der öffentlichen
Ordnung noch Straftaten ausgegangen sind oder ausgehen und auch nicht ausgehen
werden, auch nicht während der Fußballweltmeisterschaft."
Auch die Politik verhielt sich wie befürchtet. Die SPD war gestern den
ganzen Tag nicht zu erreichen.
Allerdings gab es gestern die entscheidende Wendung, die Verwaltung (wohl
Soenius) ließ durch ihren Sprecher Ulrich Höfer in der WDR-Sendung
Lokalzeit verkünden:
"Sie wissen ja, dass der Stadtrat entschieden
hat, dass hier eine Logistikzone für die Messe und ein großes Wirtschaftszentrum
für Deutz entstehen werden. Nebenan sind ja schon die Bagger
ganz aktiv dran." Damit ist die Katze aus dem Sack. Abgerissen
wird für die Messe. Das hat sich bis jetzt keiner zu sagen
getraut. Jetzt im Moment des Abrisses nimmt die Verwaltung den Stadtrat in
Geiselhaft. Stoppt Rot-Grün den Abriss für
die Messe nicht sofort, werden SPD und Grüne mit den Kopf hinhalten müssen.
Die Errichtung einer Logistikzone für die Messe auf städtische Kosten
ist uA rechtswidrig, und wird nicht ohne die entsprechenden Konsequenzen bleiben.
Wir haben seinerzeit direkt beim Bau der über-dimensionierten Müllverbrennung
Strafanzeige gestellt. Es hat Jahre gedauert, bis wenigstens ein Teil der
Schuldigen vor Gericht gestellt wurden. Wir werden auch bei der Messe Geduld
zeigen. Der Abriss des Barmer Blocks gibt den Blick frei auf das Beziehungsgeflecht
Stadt - Messe. Das ist die Kloake, die nach unserer Auffassung wirklich stinkt.
Rot-Grün hat seine Chance gehabt, da rauszukommen. Heute ist wahrscheinlich
der letzte Tag an dem der Abriss noch gestoppt werden kann. Instinktsicher
wird Rot-Grün auch diese Chance verpassen, die einen aus Feigheit und
Trägheit des Herzens, die anderen aus Überheblichkeit und Machtdünkel
und wohl wie Heugel glauben, dass ihnen keiner was kann. Nun
denn, wir werden sehen. Nur das Geheule, wir würden die Messe schädigen,
kann sich Rot-Grün sparen.
o Sofortiger Stop
des Abriss des Barmer Blocks
o Rückkehr der Bewohner
o Wasser und Strom
(PDF
274 KB)
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Wie alles anfing - Besetzung und Räumung ... (Seite 2)
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